Darum gehts
- Viele Rentner besitzen Eigenheime, junge Familien können nur träumen
- Diskussion in Blick-Community: Ältere verteidigen Besitz, Jüngere kritisieren Boomer
- Debatte über Immobilienpreise und Unterschiede der Generationen
Während die Hälfte der Rentner Eigenheimbesitzer sind, können viele junge Familien nur noch vom eigenen Haus träumen. Die Generationenschere geht damit weiter auseinander. Das zeigen neue Daten des Bundesamts für Statistik, die Raiffeisen für CH Media ausgewertet hat.
«Die älteren Generationen hatten das Glück, dass sie ihre Immobilien noch zu verhältnismässig günstigen Preisen kaufen konnten. Heute ist das für die Mehrheit der jungen Familien nicht mehr möglich», sagt Raiffeisen-Ökonom Michel Fleury gegenüber CH Media. Dass die Preise in Zukunft wieder sinken, denkt der Experte nicht.
Blick-Community gespalten
Der Beitrag sorgte unter der Blick-Leserschaft für Diskussionen. «Habe 40 Jahre Schicht gearbeitet und mir mit dem Geld ein Haus gekauft. Heute werde ich als reicher Sack hingestellt von jungen Teilzeitlern», kommentiert Mark Müller.
Peter Aufdermauer sieht das ähnlich: «Ist schon absurd die Unterstellung, die man hier erfahren kann. ... Geht erstmal arbeiten und sorgt für eure Zukunft, so wie wir dies machten.» Das Stigma, dass die jüngere Generation nicht mehr richtig arbeitet, wird in den über 500 Kommentaren immer wieder als Argument verwendet.
Auch Niskina Müller findet, es könne sicherlich nicht sein, dass man sich als Rentner und Hausbesitzer Vorwürfe anhören müsse. Doch sie relativiert: «Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass die Kosten für ein Eigenheim heute in den Himmel gestiegen sind. Selbst jemand mit einem anständigen Lohn kann sich nicht einfach so ein Eigenheim kaufen.»
Kritik an Boomern
Leser André Huber wundert es nicht, dass die älteren Generationen über die jüngeren herziehen. Er dagegen nimmt die Boomer in die Mangel: «Den Boomern wurde alles hinterhergeworfen. Sie hatten es so leicht wie keine andere Generation.» Als Beispiele nennt er die einfachere Lehrstellensuche sowie das Zinsniveau von damals.
Leser Bernd Heim hat ebenfalls kein Verständnis für die Kritik an den Jungen und weist nochmals auf die Aussage von Experte Fleury hin: «IHR alten (die meisten) könntet euch heute auch kein Haus kaufen, auch wenn ihr euch 30 Jahre von Wasser und Brot ernährt.»
Dass es auch ohne gegenseitige Vorwürfe geht, zeigt Hausbesitzerin Heidi Dätwyler. Sie erklärt, wie sie zur Eigenheimbesitzerin geworden ist: «Mein Mann und ich, ja wir haben ein Haus, aber wir haben auf Ferien verzichtet und sonstigen Luxus. Mann kann nicht alles haben.»
Doch etwas darf man trotz allem nicht vergessen. Blick-Leserin Rita Juon fragt sich nämlich zu Recht: «Und wer erbt schliesslich eines Tages all diese Immobilien?»