Neue Studie zeigt
Ältere suchen oft kleinere Wohnung und scheitern verzweifelt

Eine neue Studie zeigt: Viele ältere Menschen in der Schweiz haben zu viel Wohnraum und sind offen für Veränderungen. Passende Angebote fehlen jedoch oft. Denn das Wohnsystem begünstigt Stabilität statt Flexibilität.
Publiziert: 04.06.2025 um 09:16 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2025 um 09:17 Uhr
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Ältere suchen laut Studie oft neue Wohnformen – und scheitern.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Studie zeigt: Viele ältere Menschen bereit für kleineren Wohnraum
  • Mangel an passenden Angeboten für Wohnungswechsel in der Schweiz
  • 30 Prozent der Befragten können sich Verkleinerung des Wohnraums vorstellen
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Wenn die Kinder ausziehen, wird die Wohnung für viele Menschen plötzlich zu gross. Sie wären bereit für neue Wohnformen, werden in der Schweiz jedoch oft nicht fündig. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie.

In der Schweiz verfügen vor allem «Best Ager», also Menschen zwischen 45 und 79 Jahren, tendenziell über mehr Wohnraum als nötig. «Wenn die Kinder ausziehen oder man pensioniert wird, eröffnet sich für viele Menschen ein neuer Freiraum», schreibt Holger Hohgardt von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zu einer am Montag veröffentlichten Studie.

Diese Gruppe sei oft bereit, auf kleinerem Raum zu leben. So können sich 30 Prozent der Befragten eine Verkleinerung des Wohnraums vorstellen. Gründe sind etwa der Auszug der Kinder, die Pensionierung oder der Renovierungsbedarf des Eigenheims. Auch eine ruhigere Wohnlage, eine gute Verkehrsanbindung sowie eine günstigere Miete werden oft gewünscht.

Stabilität statt Veränderung

Laut der Studie fehlen hierzulande aber oft passende Angebote. So gibt es beispielsweise zu wenige digitale Tauschbörsen, Mehrgenerationenhäuser oder Umnutzungen von Immobilien.

«Damit der Wohnungswechsel in dieser Lebensphase gelingen kann, braucht es mehr Engagement von Gemeinden und Wirtschaft», fordern die Studienautoren. Möglich wären etwa Pilotprojekte oder kommunale Wohnstrategien.

Denn das hiesige Wohnsystem setze «mehr Anreize für Stabilität als für Veränderung», heisst es. Somit ist der Traum vom Eigenheim auch für viele junge Menschen aufgrund hoher Immobilienpreise, eines begrenzten Angebots und strenger Finanzierungsanforderungen unerreichbar.

Die Studie wurde zwischen 2022 und 2025 von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Wohnungswesen (BWO), der Fédération Romande Immobilière und dem Hauseigentümerverband Schweiz durchgeführt.

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