Darum gehts
- Besucherzahlen an italienischen Privatstränden sinken, Gäste achten mehr aufs Budget
- Preise für Liegestühle und Sonnenschirme steigen, öffentliche Strände beliebter
- Preissteigerung von im Schnitt 17 Prozent in vier Jahren
- Zwei Liegen plus Sonnenschirm für bis zu 120 Euro pro Tag
Nicht nur auf Mallorca, sondern auch in Italien schauen die Gäste stärker aufs Budget als in den vergangenen Jahren: So sind die Besucherzahlen entlang der italienischen Privatstrände im Vorjahresvergleich zwischen 15 bis 25 Prozent zurückgegangen, wie der «Guardian» berichtet. Gerade unter der Woche bleiben immer mehr Liegestühle leer.
Die Preise für zwei Liegestühle und einen Sonnenschirm an beliebten Stränden haben es in sich: In Gallipoli und Puglia müssen zwei Gäste dafür bis zu 90 Euro hinblättern, auf Sardinien sind es gar bis zu 120 Euro. In weniger populären Regionen legt man für das Ensemble zwischen 32 und 35 Euro pro Tag hin. Innerhalb von vier Jahren sind die Preise im Schnitt um 17 Prozent gestiegen. An den Hotspots teilweise noch deutlicher.
Verbraucherschutz warnt wegen drastischer Preisanstiege
Wer die zwei Liegen samt Schirm gleich für eine Woche mietet, kann ein wenig Geld sparen:Doch berappen die Gäste in Alassio 340 Euro und in Gallipoli knapp 300 Euro.
Immer mehr Gäste würden deshalb auf öffentliche Strandabschnitte ausweichen. Doch das ist je nach Ort gar nicht so einfach: An den beliebten Küsten Italiens gibt es immer mehr teure Privatstrände, die von Badeanstalten gepachtet werden.
Der italienische Verbraucherschutz warnt davor, dass die teils drastischen Preiserhöhungen weniger Gutbetuchte von den Stränden ausschliessen würden.
In den letzten Wochen machte auch Mallorca mehrfach Schlagzeilen mit Gästen, die weniger Geld ausgeben. Ende Juli wurden zahlreiche Stimmen aus dem Gewerbe laut, die sich über sinkende Umsätze und weniger Gäste beschwerten. Dazu gehörten Beizer, Tour-Organisatoren, Einzelhändler und Taxifahrer.
Auch auf Mallorca bleiben die Liegestühle leer
Die sogenannten Dieseltouristen würden einfach viel herumlaufen, aber nur wenig konsumieren. Die Gäste knausern auch bei den Liegestühlen und Sonnenschirmen an den Stränden. Die verantwortliche Vereinigung Adopuma spricht von einer negativen Bilanz im Juli, wie das «Mallorca-Magazin» berichtet. Die Umsatzzahlen seien im Vergleich zum Vorjahr um einen Fünftel zurückgegangen. Betroffen sind beliebte Hotspots wie die Playa de Muro und Can Picafort im Norden der Ferieninsel.
Die Stadtverwaltung hat bereits angekündigt, dass Angebot an Liegestühlen im nächsten Jahr um 20 Prozent zurückzufahren. Damit reagiert sie auf Kritik aus der Bevölkerung. Diese hat sich beschwert, dass wegen der wachsenden Zahl an bezahlten Liegestühlen immer weniger Platz am Strand bleibt, wo sie ihre Badetücher ausbreiten können.