China erhält erneut eine Schonfrist von US-Präsident Donald Trump (79). Er hat eine Verordnung unterzeichnet, die die Inkraftsetzung höherer US-Zölle um weitere 90 Tage verschiebt. Das hat ein Beamter des Weissen Hauses gegenüber «CNBC» bestätigt. Demgemäss wurde die Anordnung nur wenige Stunden vor Mitternacht unterzeichnet, bevor die Frist verstrichen wäre.
Trump zeigte sich zuletzt optimistisch über den Verlauf der Verhandlungen. Die Verhandlungen würden «ziemlich gut» laufen, hatte Trump am Montag vor Journalisten im Weissen Haus gesagt. Er betonte zudem seine «sehr gute Beziehung» zu dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
China hofft auf positive Ergebnisse
Peking hatte kurz zuvor erklärt, auf «positive Ergebnisse» im Zollkonflikt zu hoffen. «Wir hoffen, dass die USA mit China zusammenarbeiten werden, um auf der Grundlage von Gleichheit, Respekt und gegenseitigem Nutzen positive Ergebnisse anzustreben», erklärte der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, Lin Jian.
Am Dienstag wären anderenfalls Zölle von mehr als 100 Prozent auf Waren des jeweils anderen fällig geworden. Seit dem 1. Februar liefert sich Trump mit China einen regelrechten Handelskrieg. Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping (71) konterte die angekündigten Strafzölle mit Gegenzöllen, die beiden Ländern lieferten sich darauf ein Hin und Her.
Strafzölle und Verlängerung
Zwischenzeitlich erhob Washington Importabgaben von 145 Prozent auf chinesische Produkte, Peking hielt mit 125 Prozent auf US-Güter dagegen. Im Mai einigten sich dann die beiden geopolitischen Gegner vorübergehend auf Strafzölle von 30 Prozent auf chinesische Produkte sowie 10 Prozent Zölle auf US-Produkte. Diese Einigung haben die beiden Staatschefs nun verlängert.