Die ersten Camper erobern das ESAF-Gelände
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Mit mächtig Schnaps im Gepäck:Die ersten Camper erobern das ESAF-Gelände

Bauernhöfe, Turnhallen, Gewerbe, Campingplätze
350’000 Besucher im 4000-Seelen-Dorf – so schlafen die Schwingfans am ESAF

Das Glarnerland wird am Wochenende aus allen Nähten platzen. Um alle Schwingfans unterzubringen, bieten Private kreative Lösungen an. Blick hat mit Bauern, Gewerblern und dem Beherbergungsleiter gesprochen.
Publiziert: 12:29 Uhr
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Aktualisiert: vor 53 Minuten
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Zehntausende Schwingfans brauchen im Glarnerland für das ESAF-Wochenende einen Schlafplatz.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Das ESAF erwartet 350’000 Besucher in Mollis – der ganze Kanton Glarus hilft bei der Unterbringung
  • Bauern und Gewerbe bieten kreative Übernachtungsmöglichkeiten für Schwingfans an
  • Campingplatz fasst 12’500 Personen, dazu werden zeitweise über 13’000 private Schlafplätze angeboten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) wird das Glarnerland überrannt. 350’000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Zum Vergleich: Das Austragungsdorf Mollis GL zählt gerade einmal 4000 Einwohner. Es strömen also fast 90-mal so viele Schwingfans auf das Flugplatzareal, wie Menschen in Mollis zu Hause sind. 

Zehntausende von ihnen werden in der Umgebung übernachten. Doch wo haben sie überhaupt Unterschlupf gefunden? «Das ganze Glarnerland hilft mit», erklärt Fridolin Hösli, Bereichsleiter Beherbergungen am ESAF gegenüber Blick. Neben dem Campingplatz, der 12’500 Schwingfans unterbringen kann, hat das OK zusammen mit der Glarner Tourismusorganisation Private aufgerufen, ihre Türen zu öffnen. «Wir spüren: Die Rückendeckung der Bevölkerung ist sehr gross», so Hösli. Für diverse Zeitfenster haben sie über 13’000 Schlafplätze angeboten.

Stall und Hofladen ausgeräumt

So beispielsweise die Bauern der umliegenden Höfe. Stefan Fischli aus Näfels stellt auf seinen Wiesen gut 80 Stellplätze für Camper und Zelte zur Verfügung. Bereits am Mittwochabend sind 30 Prozent der Gäste angereist. «Als Bauer hatte ich zuerst ein weinendes und ein lachendes Auge», erklärt Fischli im Gespräch mit Blick; der Boden werde hart in Anspruch genommen. «Das ESAF hat aber sehr viel für den Schutz gemacht. Und ich sehe jetzt, dass die Gäste bodenständig sind. Die tragen meiner Wiese Sorge.» Die Vorfreude sei gross. «So einen riesigen Anlass werde ich nie wieder erleben, es ist mega.»

Die Familie Krauer hat aus ihrem Stall in Ennenda GL extra das Stroh ausgeräumt und geputzt. Platz haben hier 100 Besucherinnen und Besucher. Der Schlafplatz kostet 50 Franken pro Nacht. «Wir bieten zudem ein Zmorgebuffet für 15 Franken an», sagt Pirmin Krauer. Frühstück gibts auch auf dem ausgeräumten Hofladen der Familie Heinzelmann in Mollis. «Die Gäste bleiben bei uns drei bis vier Nächte lang.» Dafür bezahlen sie 200 Franken. Für die Bauern gibt es neben dem Zusatzaufwand also auch einen willkommenen Zustupf. Übertriebene Preise sucht man im Glarnerland aber vergebens.

Auch das Gewerbe packt an

Sogar gratis stellt die Schreinerei Leuzinger ihr älteres Chalet zur Verfügung. «Bei uns schlafen gut ein Dutzend VIP-Gäste, unter anderem aus der Politik», erklärt Inhaber René Leuzinger. Auch ein Schwinger mit seiner Familie findet Unterschlupf. «Es ziehen alle an einem Strick. Das ist einzigartig.»

ESAF-Bereichsleiter Hösli ist zufrieden. Plätze gibt es in unmittelbarer Nähe nicht mehr viele. Auf dem Campingplatz direkt neben der Arena sind die Stellplätze ausgebucht. «Für Zelte hat es allerdings noch genügend Platz. Die sind kurzfristig buchbar», so Hösli. Von Mittwoch bis Montag kostet ein Zeltplatz für vier Personen 480 Franken. 

Die 2500 Schlafeinheiten in Turnhallen, die von der Gemeinde Glarus Nord ans ESAF vermietet werden, sind ebenfalls fast alle weg. «Nähere Hotels waren sowieso früh ausgebucht, es gibt aber noch Zimmer in Braunwald und Elm.» Platz im Überschuss besteht im Glarnerland nicht – aber man hilft sich gegenseitig.

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