Kurz vor dem ESAF
Knatsch um letzte freie Betten am Eidgenössischen in Mollis

Zehntausende kommen Ende August nach Mollis GL. Rund ums Gelände des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes sind fast alle Betten weg. Neue Angebote von Einheimischen, die Gäste bei sich schlafen lassen, schalten die Organisatoren aber nicht auf. Das steckt dahinter.
Publiziert: 03.07.2025 um 21:09 Uhr
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Auf dem Flugplatz Mollis entsteht die Arena. In den Gemeinden in der Nähe werden Zehntausende übernachten.
Foto: ESAF 2025 Glarnerland+ / Maya Rhyner

Darum gehts

  • ESAF in Mollis: Unterkünfte ausgebucht, Organisatoren lehnen private Angebote ab
  • Organisatoren bevorzugen offizielle Angebote wie Campingplatz und Massenunterkünfte
  • 40'000 Übernachtungen erwartet, 56'000 Plätze in der Schwingarena
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Vorfreude auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Mollis GL ist gross – doch wer für Ende August eine Unterkunft sucht, schaut oft in die Röhre. Rund ums Festgelände auf dem Flugplatz Mollis sind praktisch alle Betten belegt. Die Organisatoren rechnen mit 40'000 Übernachtungen. Auf der offiziellen Bettenplattform prangt bei fast allen Angeboten in roten Lettern «AUSGEBUCHT».

Bloss: Glarnerinnen und Glarner, die ihre Wohnung oder ein Gästezimmer anbieten möchten, bekommen von den Organisatoren eine Absage: «Derzeit kein Bedarf.»

Was ist da los? Laut dem OK sei das Angebot schlicht zu gross, sagt Beherbergungschef Fridolin Hösli den «Glarner Nachrichten». Man habe deshalb entschieden, vorerst keine neuen Inserate mehr aufzuschalten. Doch ein Blick auf die Plattform zeigt: In Mollis, Näfels GL und Netstal GL gibt es derzeit gerade mal drei freie Unterkünfte. Die allermeisten Gäste müssten also weit ausserhalb unterkommen – oder auf den offiziellen Campingplatz mit 15'000 Plätzen ausweichen.

Glarner Gastfreundschaft ausgebremst?

Genau das ist offenbar auch das Ziel. Das Organisationskomitee will «offizielle Angebote wie den Campingplatz und Massenunterkünfte in den Vordergrund rücken», so Hösli. Diese bringen dem ESAF Einnahmen – ganz im Gegensatz zu Privatunterkünften. Das erklärt, weshalb selbst Gemeinden wie Schänis SG, Weesen SG oder Amden SG auf einer Liste blockierter Orte landen.

Diese Strategie kommt nicht gut an im Zigerschlitz. «Weshalb das OK die Glarner Gastfreundschaft ausbremst», titeln die «Glarner Nachrichten». Und sie hat einen Haken: Je weiter weg die Unterkunft, desto voller werden die Extrazüge und desto mehr Autos verstopfen die Strassen. Wer hingegen in Gehdistanz zur Arena schläft, entlastet die Infrastruktur.

Irre Preise für die raren Tickets

Die Organisatoren rechnen am ESAF-Wochenende mit 40'000 Übernachtungen. 56'000 Plätze gibts in der Schwingarena. Die waren flugs weg. Windige Geschäftemacher machten schon kurz nach Eröffnung des Vorverkaufs lukrative Geschäfte mit den begehrten Tickets. 

Auf Ricardo fanden Schwingfans Händler, die mehr als das Neunfache für einen Stehplatz verlangen. Zwei Tickets gabs zum Sofort-Kaufpreis für 1190 anstatt 126 Franken. Sehr zum Ärger der Organisatoren des Grossanlasses im Glarnerland.


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