Darum gehts
- 3a-Zinsen sind gesunken, durchschnittliche Verzinsung beträgt 0,27 Prozent im November
- Kleinere Schweizer Banken bieten höchste Zinssätze für Säule-3a-Konten
- Caisse d'Épargne d'Aubonne gewährt mit 1,25 Prozent den grosszügigsten Zins
Die dritte Säule ist bei Schweizerinnen und Schweizer beliebt – ob für die Altersvorsorge, fürs spätere Eigenheim oder um einen schönen Betrag von der Steuerrechnung abzuziehen. Wer sein 3a-Geld dabei nicht in Fonds oder Aktien anlegt, erhält vom Anbieter in guten Zeiten einen besseren Zins als auf einem normalen Sparkonto. Eine neue Analyse des Vergleichsdienstes Moneyland zeigt jetzt aber: Sogar unsere 3a-Zinsen sind in den letzten Monaten in den Keller gefallen.
Im November werden private Vorsorgekonten im Schnitt noch mit 0,27 Prozent verzinst. «Das generell sinkende Zinsniveau ist auch an der dritten Säule nicht spurlos vorübergegangen», meint Dan Urner von Moneyland. Zum Vergleich: Noch im Januar betrugen die Zinssätze auf Sparkonten der Säule 3a noch durchschnittlich 0,61 Prozent.
Wo erhalte ich den höchsten Zins?
Diese Entwicklung überrascht nicht. Der Abwärtstrend der Zinsen hält in der Schweiz schon länger an. Und trotzdem gibt es sie noch, die Konten mit überdurchschnittlich hohen 3a-Zinsen. Besonders das Angebot der Caisse d’Épargne d’Aubonne. Die Regionalbank aus der Waadt gewährt mit 1,25 Prozent den mit Abstand höchsten Zins der Schweiz. Auch die Smartphone-Bank Radicant mit 0,75 Prozent und die Crédit Agricole Next Bank mit 0,65 Prozent warten mit vergleichsweise hohen Zinssätzen auf.
Der Vergleich von Moneyland zeigt: Die höchsten 3a-Zinssätze finden sich ausschliesslich bei kleineren Schweizer Banken. Viele dieser Anbieter trumpfen bereits seit Jahresbeginn mit den höchsten Sätzen auf.
Ein umgekehrtes Bild ergibt sich bei den grossen Schweizer Finanzinstituten. Diese zahlen höchstens durchschnittliche Zinsen auf die private Vorsorge. Die Bank Cler ist mit 0,35 Prozent am grosszügigsten, gefolgt von der Basler Kantonalbank mit 0,3 Prozent. Wer sein Geld auf einem 3a-Konto der Postfinance spart, erhält noch 0,05 Prozent – einer der tiefsten Zinssätze der Schweiz.
Lohnt sich ein Wechsel?
Sparerinnen und Sparer können ihren Anbieter des 3a-Kontos jederzeit wechseln. Auch die Eröffnung eines zusätzlichen Depots ist möglich – und kann sich je nach Situation lohnen. Dazu meint Urner von Moneyland: «Auch vermeintlich geringere Zinsunterschiede können auf lange Sicht stark ins Gewicht fallen.»
Das veranschaulicht folgende Beispielrechnung: Wer 30 Jahre lang zum Monatsende je 500 Franken auf sein Säule-3a-Konto einzahlt, erhält bei einem konstanten Zinssatz von 0,1 Prozent gesamthaft 2718 Franken Zinsen gutgeschrieben. Bei 0,5 Prozent belaufen sich die Zinsen auf 14’124 Franken – ein Unterschied von über 11’000 Franken.