Darum gehts
- Schweizer Banken verweigern Münzeinzahlungen am Schalter wegen sinkender Bargeldnutzung
- Kunden drohen mit Bankwechseln und fordern gesetzliche Verpflichtung zur Bargeldannahme
- Migros Bank akzeptiert seit 2025 weder Münzen am Schalter noch Bancomaten
Schweizerinnen und Schweizer lieben ihr Münz und ihre Nötli. Sie brauchen sie aber immer weniger, bezahlen stattdessen mit Karte oder Twint. Das hat Folgen: Erste Banken nehmen von ihren Kundinnen und Kunden am Schalter kein Münz mehr entgegen. Oder nur noch gegen eine fette Gebühr.
Ganz aus ihren Schalterhallen verbannt hat die Migros Bank das Münz. «Bei der Migros Bank können keine Münzen einbezahlt werden, weder am Schalter noch an Bancomaten», sagt eine Sprecherin zu Blick. «Dies aufgrund des rückläufigen Gebrauchs von Bargeld», so ihre Begründung.
Auch bei der Berner Kantonalbank rennt an, wer mit dem Sparsäuli unter dem Arm am Schalter steht. «Im Zuge der Modernisierung ihrer Standorte hat sich die BEKB vom klassischen Schaltergeschäft verabschiedet und bietet die Einzahlung von Münzen am Schalter nicht mehr an», heisst es aus Bern.
«Nur Bares ist Wahres»
Das kommt bei den meisten Blick-Leserinnen und Lesern gar nicht gut an! Und wird in den Kommentaren heiss diskutiert. «Ich würde diese Banken einfach boykottieren. Genauso wie Läden, die kein Bargeld mehr annehmen», schlägt Max Schleiffer vor. Denn er weiss: «Nur Bares ist Wahres.» Ins gleiche Horn stösst Blick-Leser Oliver Huber. «Banken, die kein Bargeld akzeptieren, verlieren mich als Kunden. Ich hoffe, dass mehr Leute so handeln», schreibt er.
Bereits gehandelt hat Jolanda Steinmann. «Ich habe sofort das Konto meiner Kinder aufgelöst, das Bargeld über die Strasse getragen – und bei der Raiffeisenbank einbezahlt», berichtet sie. Für Blick-Leser Beat Schifferli sind Banken, die kein Münz mehr annehmen, erst der Anfang. «Ein kleiner Vorgeschmack zur offenbar durch verschiedene Banken vorangetriebenen Abschaffung von Bargeld», schreibt er.
«Die Banken wollen nur noch grosses Geld»
Viele Leserinnen und Leser sorgen sich um die Kinder und ihre Sparschweine. «Kinder können ihr gespartes Münz nicht mehr zur Bank bringen und einzahlen. Das ist traurig!», findet er. Und Mathias Kasdorf gibt zu bedenken: «Wie sollen Kinder den Wert der Münzen verstehen, wenn sogar Banken sie nicht wertschätzen?» Für ihn ist klar: «Die Banken wollen nur noch grosses Geld.» Roul Irmscher erinnert sich voller Wehmut an vergangene Zeiten: «Früher gab jede Bank gratis Sparschweinchen ab, um die Kinder als spätere Kunden zu begrüssen.»
Auch Alberto Ramirez schmeckts gar nicht, dass das Münz vom Bankschalter verbannt wird. Er droht: «Am Tag, wo mir meine Bank, die Basellandschaftliche Kantonalbank, Probleme wegen des Münz macht, wechsle ich einfach. Ich bin da sehr flexibel.» Blick-Leser Andy Honegger befürchtet noch Schlimmeres: «Irgendwann verlangen die Banken wohl noch Gebühren, wenn ich ein Zehner-Nötli aufs Konto einzahlen will.» Jetzt müsse sich dringend die Politik der Sache annehmen. «Banken und die Post müssen verpflichtet werden, Bargeld anzunehmen und dem Konto gutzuschreiben. Und zwar ohne Gebühren!», fordert er.
In der Migros nur noch mit Münz bezahlen
Andere Leserinnen und Leser haben auch kreative Vorschläge, was man mit dem Münz so machen könnte. Viele wollen in der Migros künftig alles mit Kleingeld bezahlen, um die Migros Bank abzustrafen. «Alles kein Problem», findet Michael Bachmann. «Einfach das Münz sammeln und damit in der Gemeindeverwaltung die Steuern bar bezahlen gehen.» Adrian Basler denkt bereits an kommende Bankenpleiten. «Die nächste Bank, die vom Staat – also vom Volk – gerettet werden muss, unterstützen wir mit Münz!» Ganz nach dem Motto: Wer den Rappen nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert.