Darum gehts
- Lufthansa plant massiven Stellenabbau, Swiss könnte direkt betroffen sein
- Swiss verliert zentrale Funktionen an Lufthansa-Zentrale in Frankfurt
- Lufthansa-Konzern beschäftigt 103'000 Menschen, 20% der Verwaltungsjobs gefährdet
Der Lufthansa-Konzern fliegt einfach nicht in die Gewinnzone. Nur die Tochter-Airline Swiss bringt den Deutschen fette Gewinne ein – alle anderen Fluggesellschaften präsentieren rote Zahlen. Jetzt kommt es knüppeldick. Der Lufthansa-Konzern plant gemäss einem Reuters-Bericht einen massiven Stellenabbau: Rund jeder fünfte Job in der Verwaltung soll wegfallen. Total arbeiten laut dem «Handelsblatt» 15'000 Angestellte in der Verwaltung, 3000 Jobs sollen gestrichen werden.
Laut Insidern wird das Management diesen Schritt am Montag beim Kapitalmarkttag am Flughafen München präsentieren – als Signal an die Börse, dass man es mit der Effizienz-Offensive ernst meint. Denn: Lufthansa kämpft mit zu hohen Kosten und hat noch nicht ihr Vor-Corona-Niveau erreicht. Seit Jahren kommt man dem Ziel von einer Umsatzrendite von acht Prozent keinen Schritt näher.
Wie hart trifft es die Swiss?
Die Swiss, die Teil des Lufthansa-Konzerns ist, könnte von diesem Mega-Abbau direkt betroffen sein. Ende August wurde bekannt, dass Lufthansa das Projekt mit dem sperrigen Namen «Matrix Next Level» vorantreibt. Demnach sollen zentrale Funktionen wie das Streckennetz, Vertrieb oder Loyalitätsprogramme künftig direkt aus der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt (D) gesteuert werden.
Die Premium-Airlines – darunter auch die Swiss – müssen diese Kompetenzen abgeben und dürften sich künftig nur noch auf das Erlebnis an Bord konzentrieren. Mit dieser Zentralisierung könnten nun also Tausende Jobs wegfallen.
Beim Lufthansa-Konzern arbeiten 103'000 Menschen in 90 Ländern. Werden in der Verwaltung 20 Prozent der Stellen abgebaut, sind Tausende Jobs betroffen. Lufthansa wollte gegenüber Reuters den Bericht nicht kommentieren. Eine Blick-Anfrage bei der Swiss ist hängig.