Auf Jobsuche zu sein, ist niemals einfach. Nicht für Junge. Und schon gar nicht für ältere Semester. Die Ungewissheit über die Zukunft ist belastend und unangenehm. Für Arbeitssuchende hat sich die Situation verändert. Das spüren nun auch die Unternehmen.
Drei von vier Personen auf Arbeitssuche liebäugeln darum heute mit einer Temporär-Anstellung. Das geht aus neuen Zahlen des Personalberatungs-Unternehmens Page Group hervor. Damit wird der Trend aus vergangenen Jahren fortgesetzt. Ist die feste Anstellung ein Auslaufmodell?
Chancen für Job-Suchende
60 Prozent der Stellensuchenden sind überzeugt: Mit einem befristeten Job können sie die eigenen Fähigkeiten erweitern. Oder neue Erfahrungen sammeln. 52 Prozent sehen mit einem Temporär-Job die Chance, später eine Festanstellung zu erhaschen.
Das hat auch Vorteile für die Unternehmen. Nicolai Mikkelsen, Michael-Page-Manager in der Schweiz, sagt zu BLICK: «Arbeitgeber können die Bewerber so zuerst testen.» Überzeugen die Angestellten, könne ihnen die Firma im nächsten Schritt eine unbefristete Beschäftigung anbieten. «Weiter profitieren Arbeitgeber von einer grösseren Flexibilität», so der Experte.
Noch mehr Gründe sprechen laut Mikkelsen dafür, mit einem befristeten Arbeitsverhältnis zu beginnen. «Ein Team kann sich so für einen gewissen Zeitraum bewusst verstärken», erklärt er. Gleichzeitig sei dies eine Chance für die Angestellten: Sie können sich so für eine spätere Festanstellung aufdrängen.
Deutschschweizer sind weniger optimistisch auf Arbeitssuche
Zahlen der Page Group zeigen auch: Die Zuversicht auf dem Arbeitsmarkt hat im dritten Quartal um 10 Prozent abgenommen. Nur noch jeder Zweite auf Jobsuche rechnet damit, binnen drei Monaten eine neue Stelle zu finden. Besonders tief ist der Wert in der Deutschschweiz: 38 Prozent haben die Hoffnung da noch nicht verloren. In der Romandie sind es hingegen noch 52 Prozent.