Steigende Anforderungen, hohes Alter und immer weniger Lohn
Mit diesen Problemen hat die Community bei der Jobsuche zu kämpfen

Viele Schweizer Arbeitnehmer empfinden die Jobsuche heute als schwieriger als noch vor fünf Jahren. BLICK hat bei der Community nachgefragt, was die Hürde für sie bei einem Berufswechsel sind.
Publiziert: 16.05.2019 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2019 um 15:34 Uhr
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Jeder Siebte sucht über ein Jahr nach einem neuen Job.
Foto: Keystone
Community-Team

Für Angestellte wird es immer schwieriger, einen neuen Job zu finden, der zu ihnen passt. Viele sind tief verunsichert, ob sie den Anforderungen der sich ständig ändernden Arbeitswelt genügen. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des Personaldienstleisters Robert Half.

BLICK hat bei seiner Community nachgefragt, ob sich Leserinnen und Leser in einer solchen Situation befinden. Und tatsächlich: Zahlreiche haben sich bei uns gemeldet. 

«Werde als überqualifiziert abgestempelt»

Leserin C.S.* beispielsweise war jahrelang Filialleiterin im Detailhandel. Nun sucht sie eine neue Herausforderung. «Doch meine Ausbildung aus dem Jahre 1995 entspricht einfach nicht mehr dem aktuellen Stand», schreibt Sie. «Heutzutage ist es selbstverständlich, dass man mit Tablet, PC und dem Handy klarkommt, Excel-Listen verstehen und dabei gleichzeitig viel schneller arbeiten muss.» S. hat das Gefühl, dass sich in ihrem Arbeitsbereich viel geändert hat. Früher war der Kunde König, «heute muss man ihm Clubkarten aufschwatzen und es zählen nur noch die Verkaufszahlen». 

Dem Wunsch, bald einen neuen Beruf ausüben zu können, stellen sich aber noch mehr Probleme in den Weg: «Für einen normalen Job ohne Führung werde ich als überqualifiziert abgestempelt oder es wird nur noch Teilzeit eingestellt», sagt C.S.

Mit dem gleichen Problem hat auch A.B.* zu kämpfen: «Für mich als Auslandschweizer, der aus einem Nicht-EU-Land zurückgekehrt ist, ist es extrem schwierig, einen Job zu finden. Ich spreche fünf Sprachen fliessend und habe jahrzehntelange Erfahrung in der Agrarindustrie. Trotzdem bekomme ich nur Absagen.» Die Begründung: er sei überqualifiziert. Manchmal ist auch die Stelle plötzlich schon vergeben. B. sucht bereits seit einem Jahr, verliert aber langsam den Mut und die Motivation. «Obwohl ich bereit wäre, auch sechs Tage in der Woche, zehn Stunden pro Tag zu arbeiten.»

Jüngere, digital versiertere Bewerber im Vorteil

Solche und andere Probleme gehen aus der Umfrage hervor. Zerrin Azeri, Associate Director bei Robert Half in Zürich, erklärt: «Die Digitalisierung schafft zwar eine Reihe neuer, spannender Berufe. Viele Arbeitnehmer sind aber unsicher, welche Anforderungen für diese Jobs zu erfüllen sind.» Zudem haben Arbeitsuchende oft den Eindruck, jüngere, digital versiertere Bewerber seien im Vorteil.

Das schlägt natürlich aufs Selbstwertgefühl. Genau in einer solchen Situation befindet sich Leser R.S.*. Er ist seit kurzem auf Arbeitssuche und überrascht von den Anforderungen, die Firmen stellen: «Nicht älter als 25, digital affin, jahrelange Berufserfahrung, dazu aber einen Hochschulabschluss und wenig Gehalt – wie soll das überhaupt gehen?»

*Namen der Reaktion bekannt

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