Personen mit diesen Eigenschaften erkranken eher an Alzheimer
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Angehörige und Betroffene hoffen auf Leqembi
Deutsche Patienten erhalten neues Alzheimer-Medi – wir warten noch

Deutschland ist ein weiteres von vielen Ländern, das ein innovatives Medikament für die Verlangsamung von Alzheimer zulässt. Ab dem heutigen Montag ist es bei unseren Nachbarn im Norden verfügbar. In der Schweiz lässt die Zulassung weiter auf sich warten.
Publiziert: 01.09.2025 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2025 um 18:51 Uhr
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Alzheimer beginnt schleichend – Betroffene vergessen Termine, Namen oder einfache Handlungen. In der Schweiz leben über 150’000 Menschen mit der Diagnose.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Leqembi bremst Alzheimer im Frühstadium – das Medikament ist ab heute in Deutschland erhältlich
  • Nur bestimmte Patienten profitieren von der Therapie
  • Die Zulassung in der Schweiz verzögert sich – Swissmedic prüft noch
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Nathalie BennRedaktorin Wirtschaft

Zuerst vergisst man Termine oder den Einkaufszettel, im schlimmsten Fall vielleicht die Namen der eigenen Kinder. Die Krankheit Alzheimer ist für Betroffene und besonders für Angehörige extrem belastend. Hierzulande sind laut der Organisation Alzheimer Schweiz fast 157’000 Personen betroffen, mit jährlich 33’800 Neuerkrankungen – Tendenz steigend.

Jahrzehntelang suchten Forscher und Forscherinnen deshalb nach einer Lösung; Pharmakonzerne haben bereits Milliarden in die Erforschung der Krankheit investiert, die langsam das Gedächtnis und das Denkvermögen zerstört. Mit dem Wirkstoff Lecanemab wurde 2021 ein Hoffnungsträger gefunden.

Lecanemab wird unter dem Namen «Leqembi» vom US-Konzern Biogen als Medikament verkauft und ist bereits in Ländern wie den USA, dem Vereinigten Königreich, China, Norwegen oder Österreich erhältlich. Ab dem heutigen Montag können auch deutsche Alzheimerpatienten mit Leqembi therapiert werden. 

Leqembi ist ein Durchbruch, aber längst nicht für alle

Trotz Bedenken der EU-Arzneimittelbehörde EMA aufgrund starker Nebenwirkungen wie Hirnblutungen oder Anschwellungen im Gehirn hat die Europäische Kommission vergangenen April die Anwendung für bestimmte Patienten, die erst leichte kognitive Beeinträchtigungen haben, genehmigt. Von der Behandlung ausgeschlossen sind Personen mit dem doppelten Alzheimerrisikogen «Apo E4», da diese auch ein deutlich höheres Risiko für Nebenwirkungen haben. Ausserdem wirkt die Therapie nur im Frühstadium der Krankheit, bei mittel- bis spätdementen Patienten ist sie nicht wirksam und nicht zugelassen.

Das Medikament, das für Alzheimer verantwortliche Eiweissablagerungen im Gehirn abbaut, wird alle zwei Wochen per Infusion verabreicht. In den USA steht man laut Demenzspezialist Dan Georgescu (59) von den psychiatrischen Diensten Aargau zudem kurz davor, eine Verabreichung mithilfe eines sogenannten Pens möglich zu machen, wie ihn Diabetiker oft verwenden. Alzheimer gänzlich heilen könne Leqembi nicht, sagte Georgescu Anfang Jahr zu Blick – «aber der Verlauf lässt sich bei einem Teil der Betroffenen erheblich verlangsamen, wenn der Wirkstoff früh genug eingesetzt wird». 

Hierzulande lässt die Zulassung auf sich warten

Während deutsche Patienten Leqembi ab sofort erhalten können, ist der Entscheid zur Zulassung in der Schweiz weiterhin ausstehend. Vergangenen Oktober war in mehreren Medienberichten die Rede von einem Zulassungsentscheid per Ende 2024. Später hiess es, dass die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic einen Entscheid bis Mitte 2025 gefällt haben sollte.

Auf Anfrage teilt Swissmedic mit, dass sich das Verfahren nach wie vor in Prüfung befinde. Man äussere sich grundsätzlich nicht zu laufenden Verfahren und kommuniziere keine Zeitpunkte für einen Entscheid – entsprechende Termine, wie sie in der Vergangenheit kursiert seien, stammten nicht von der Behörde selbst, so Swissmedic. Entscheidend für die Dauer sei ausserdem nicht nur die interne Begutachtung, sondern auch, wie rasch die Gesuchstellerin auf Rückfragen zu Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität des Medikaments reagiere.

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