Buffett spricht davon, dass die US-Währung «zur Hölle geht»
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Letzter Auftritt im Frühling:Buffett spricht davon, dass die US-Währung «zur Hölle geht»

Aktienrückkäufe auf Rekordniveau – nur einer macht nicht mit
Warren Buffett und die Angst vor dem grossen Börsen-Crash

Trotz Rekord-Aktienrückkäufen der US-Konzerne macht Warren Buffett mit Berkshire Hathaway nicht mit. Das sind die Gründe.
Publiziert: 16.08.2025 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2025 um 12:24 Uhr
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Der legendäre US-Investor Warren Buffett.
Foto: youtube

Darum gehts

  • US-Konzerne planen Rekord-Aktienrückkäufe für 2025
  • Warren Buffett warnt vor hohen Bewertungen am Aktienmarkt
  • Rückkäufe von über 1,1 Billionen Dollar für 2025 geplant
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Luca Niederkofler
Cash

Laut Daten der Research-Boutique Birinyi Associates planen US-Konzerne Aktienrückkäufe in Höhe von mehr als 1,1 Billionen Dollar für dieses Jahr – der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1982. Bislang haben die Firmen für rund 926 Milliarden Dollar Aktien zurückgekauft. Das sind 110 Milliarden mehr als im bisherigen Rekordjahr 2022.

Zu den grössten Käufern zählen Technologiekonzerne und Grossbanken. Apple und Alphabet planen in diesem Jahr Rückkäufe im Umfang von 100 respektive 70 Milliarden Dollar. JPMorgan, Goldman Sachs, Wells Fargo und Bank of America dürften je zwischen 30 und 50 Milliarden Dollar zurückkaufen. 

Artikel von «Cash.ch»

Dieser Artikel wurde erstmals auf «Cash.ch» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.cash.ch.

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Doch ein bedeutender Mega-Cap macht bei den Rückkäufen nicht mit: Berkshire Hathaway. Warren Buffetts Anlagevehikel und Versicherungskonzern kaufte im zweiten Quartal 2025 zum vierten Mal in Folge keine eigenen Aktien zurück. Der Cash-Bestand des Unternehmens stieg Ende Juni auf einen Rekordwert von 344 Milliarden Dollar.

Bewertung als Risiko

Warren Buffett erlangte durch die erfolgreiche Umsetzung seiner Value-Anlagestrategie internationale Berühmtheit und ist weithin als das «Orakel aus Omaha» bekannt. Oft wird ihm das Sprichwort zugeschrieben: «Preis ist das, was du zahlst – Wert ist das, was du bekommst.»

Schon vor 25 Jahren, auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase, warnte Buffett: Wenn die Aktienmarktkapitalisierung 200 Prozent der Wirtschaftsleistung übersteigt, spielen Investoren «mit dem Feuer». Der daraufhin bekannte «Buffett-Indikator» notierte vor dem Platzen der Blase über 200 Prozent. Auch heute übersteigt er erneut die kritische Marke und liegt bei 210 Prozent – mehr dazu hier.

Auch BlackRock-Chef Larry Fink warnte in seinem jährlichen Brief an CEOs, dass Rückkäufe zwar kurzfristige Impulse für Aktien liefern könnten, aber mit langfristigen Investitionen ausbalanciert werden müssten. Wer heute zu viel für teure eigene Aktien ausgibt, läuft Gefahr, zu wenig in künftige Wachstumschancen und damit die langfristige Wertschöpfung des Unternehmens zu investieren.

Rückkäufe als Kurstreiber

Die hohe Nachfrage nach den eigenen Aktien der US-Konzerne dürfte dennoch die Kurse antreiben. Einerseits durch die Reduktion der ausstehenden Aktien, was den Gewinn pro Aktie erhöht. Bei gleichbleibenden Bewertungen führt dies rein rechnerisch zu höheren Kursen.

Andererseits darf auch der Signaleffekt nicht unterschätzt werden: Rückkaufprogramme deuten darauf hin, dass Unternehmen bislang keine Anzeichen einer Abkühlung der US-Wirtschaft sehen, so Experten. Die Konsum- und Kreditbereitschaft der Amerikaner sei nach wie vor sehr hoch.

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Viele Analysten erwarten daher, dass die massive Rückkaufwelle die Indizes weiter antreiben wird – zusätzlich zu den ohnehin soliden Unternehmensgewinnen. Laut Daten von FactSet haben von den 91 Prozent der S&P-500-Unternehmen, die bislang ihre Zahlen für das zweite Quartal 2025 vorgelegt haben, rund 82 Prozent die Schätzungen übertroffen. Laut einem US-Strategen ist diese Kombination «ein gutes Vorzeichen für den Gesamtmarkt». 

Dennoch trifft Buffetts Sprichwort heute mehr denn je zu. Mit den noch nicht absehbaren Folgen der verschärften Handelsbedingungen durch die US-Strafzölle ist die Wertkomponente bei Aktien alles andere als eindeutig. Ob die heute bezahlten Preise diese Unsicherheiten korrekt einpreisen, darf hinterfragt werden.

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