Darum gehts
- Alte SBB-Wagen werden auf Asbest untersucht
- Das Rollmaterial ist noch bis 2030 oder länger in Betrieb
- Für Reisende besteht laut den SBB keine Gefahr
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) überprüfen ältere Züge auf mögliche Asbestbelastungen. Betroffen sind insbesondere Pendlerzüge wie der Doppelstock-Pendelzug (DPZ) der Zürcher S-Bahn, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. Auch die Einheitswagen IV und Loks vom Typ Re 420 müssen in die Werkstatt.
Der Grund: In diesen Zügen könnten sich noch festgebundene Asbestprodukte befinden, etwa in Dichtungen oder technischen Bauteilen. Wichtig: Für Reisende besteht keine Gefahr. Anders sieht es aber für die Mitarbeitenden in den Werkstätten und im Service aus. Deshalb wollen die SBB mögliche Risiken identifizieren und minimieren. So soll das Rollmaterial weiter ohne Risiko gewartet – und in einigen Jahren verschrottet werden können.
Weitere krebserregende Substanzen
In der Schweiz wird Asbest seit den 90er-Jahren nicht mehr verbaut. Die betroffenen Wagen oder Lokomotiven sind aber vorher in Verkehr gesetzt worden. Und sie sollen auch noch bis 2030 oder darüber hinaus eingesetzt werden. Deshalb untersuchen die SBB die Wagen und Loks auch auf krebserregende Substanzen wie Polychlorierte Biphenyle (PCB), Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder Schwermetalle.
Der Baustoff Asbest ist lebensgefährlich. Wer dessen Fasern einatmet, der kann an Krebs erkranken. Noch immer sterben in der Schweiz pro Jahr 150 Menschen an den Langzeitfolgen von Asbest. Um die Jahrtausendwende gab es bei den SBB 80 Asbestopfer, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtet. 58 davon waren damals bereits gestorben. Die SBB beteiligen sich an einem Fonds für Asbestopfer. Die Bahn hat bisher 10 Millionen Franken bezahlt.