Darum gehts
- Migros schliesst vier Outlet-Standorte in Zürich per Anfang 2026
- Die verbleibenden zwei Outlets sollen konsequenter Produkte aus den Migros-Supermärkten liquidieren
- 24 Mitarbeitende sind betroffen
Es passiert schon wieder: Die Migros setzt den Rotstift an. Nach den Fachmärkten trifft es nun die Migros-Outlets der Genossenschaft Zürich – erneut. Bereits Ende 2024 gingen bei der Outlet-Filiale im Greenhouse-Gebäude in Dietikon ZH die Lichter aus. Nun werden gleich mehrere Standorte eingestampft, wie das Finanzportal «Inside Paradeplatz» zuerst berichtete. Per Anfang 2026 schliessen die Migros-Outlets in Eglisau, Niederurnen, Bachenbülach sowie im Aathal.
Von den ehemals sieben Standorten der Migros Zürich bleiben also noch zwei – in Winterthur und im thurgauischen Herdern. Von den vier Schliessungen sind 24 Mitarbeitende betroffen. Diese erhielten allesamt ein Angebot zur Weiterbeschäftigung beim orangen Riesen, bestätigt eine Migros-Sprecherin auf Anfrage von Blick. Die Angestellten seien bereits im Juli über die Massnahme informiert worden.
Schlechtes Zeugnis für betroffene M-Outlets
Der Entscheid fiel im Zusammenhang mit Standort- und Formatüberprüfungen, die regelmässig bei allen Migros-Filialen stattfinden, erklärt die Sprecherin weiter. Dabei wird analysiert, wie gut die einzelnen Läden rentieren. Heisst: Bei den vier Zürcher Outlets lief das Geschäft zu wenig gut.
Die Migros-Outlets verfügen über ein gemischtes Sortiment – praktisch immer aus Restbeständen der Supermärkte und Migros-Eigenproduktion. Frische Lebensmittel wie Früchte oder Gemüse gibt es nicht. Aber lang haltbare oder tiefgekühlte Esswaren sind genauso wie Non-Food-Artikel zu haben. Und das Angebot wechselt laufend: So gibt es derzeit in den Zürcher Outlets laut der Sprecherin viel reduzierte Sportartikel und -bekleidung. Die Ware ist von den mittlerweile geschlossenen Sport-X-Filialen übrig geblieben.
Das Angebot der Outlets verfügt aber «punktuell auch über Waren von Drittanbietern», wie die Sprecherin anmerkt. Ein Beispiel dafür sind Teigwaren der Marke Rummo. Diese gibt es zwar beim Konkurrenten Coop, nicht aber in herkömmlichen Migros-Filialen. Ein weiteres Beispiel sind Reinigungsmittel und Seifen aus Italien, «die hierzulande weniger bekannt sind», so die Sprecherin.
Reaktion auf die Tiefpreisstrategie in den Supermärkten?
Jetzt richtet die Migros Zürich das Outlet-Format noch konsequenter darauf aus, Produkte aus den Migros-Supermärkten «zu liquidieren». Konkret: In den Outlets soll es künftig wohl keine Produkte von Drittanbietern mehr geben. Eine konkrete Nachfrage von Blick dazu wollte die Sprecherin aber nicht bestätigen.
Auffällig ist: Vor gut einem Jahr lancierte die Migros ihre gesamtschweizerische Tiefpreislawine. Passen da die Outlets nicht mehr dazu? Auf Stufe Migros-Genossenschafts-Bund heisst es auf Anfrage, die Outlet-Schliessungen hätten nichts mit der Tiefpreisstrategie, die die Migros derzeit neben vielen anderen Detailhändlern fährt, zu tun.
M-Outlets teilweise teurer als die Migros-Filialen
Derzeit gibt es 31 Migros-Outlets im ganzen Land. In anderen Migros-Genossenschaften werden momentan keine Schliessungspläne verfolgt, heisst es beim orangen Riesen. Im Gegenteil: «Die Outlets werden weiterbetrieben oder ausgebaut», sagt ein Sprecher.
Wie sehr man das Portemonnaie in den M-Outlets tatsächlich schonen kann, ist unterschiedlich. Jedoch ergab eine Stichprobe des Konsumentenmagazins «K-Tipp» im Sommer 2023, dass Lebensmittel und Haushaltsprodukte teilweise deutlich teurer sind als Billigprodukte in den normalen Läden.