20 Millionen Franken Schulden
Investoren von Walliser Skigebiet springen plötzlich ab – Rettung futsch

Überraschende Wende bei der Rettung der verschuldeten Belalp Bahnen in Naters VS: Die Investoren Stephan Truffer und Diego Mathier ziehen ihr Angebot Knall auf Fall zurück. Der Rückzug erfolgt kurz vor Saisonbeginn. Und ist begleitet von lauten Nebengeräuschen.
Publiziert: 15:55 Uhr
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Aktualisiert: vor 21 Minuten
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Die Belalp Bahnen stehen plötzlich wieder ohne Investor da.
Foto: Christian Pfammatter/Visp CH

Darum gehts

  • Investoren ziehen Angebot für Belalp Bahnen zurück, Rettung gescheitert
  • Verwaltungsrat und ehemalige Gemeindepräsidenten weibelten gegen den Verkauf
  • Schuldenlast der Belalp Bahnen beträgt 20 Millionen Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Doch keine Rettung für die Belalp Bahnen in Naters VS! Die beiden einheimischen Investoren Stephan Truffer und Diego Mathier springen überraschend ab, wie der «Walliser Bote» schreibt. Und zwar im dümmsten Moment. Kurz vor dem Start in die Wintersaison.

Dabei hätte das Skigebiet mit seinen 10 Liften und 40 Pistenkilometern dringend frisches Geld nötig. Seit Jahren wiegt die Schuldenlast schwer, verhindert nötige Investitionen. 2024 machten die Bahnen einen Mini-Gewinn von 7000 Franken. Die Schuldenlast ist hoch: 20 Millionen Franken.

Die Gemeinde Naters VS möchte deshalb die Aktienmehrheit an den Bahnen abgegeben. 2024 kam sie zum Schluss, dass die Finanzierung eines Skigebietes nicht ihre Aufgabe sei. Und machte sich auf die Suche nach einem Käufer. Eigentlich war schon alles in trockenen Tüchern. Noch in diesem Jahr hätte die Bevölkerung von Naters über den Verkauf an die beiden Investoren abstimmen sollen.

Gegen den Verkauf geweibelt

Truffer und Mathier hätten nicht nur die Aktienmehrheit kaufen, sondern auch vier Millionen Franken frisches Kapital einschiessen wollen. Ihr Ziel: eine radikale Sanierung, damit die Belalp langfristig überlebt. Doch der Verwaltungsrat sah die Lage offenbar rosiger – und blockte. Monatelang verweigerte er die Zustimmung, dass die Investoren mit den Banken verhandeln können, wie es im Bericht heisst.

Im Gemeinderat wurden offenbar Stimmen laut, dass das Angebot nicht genüge. Weiter hätten Verwaltungsräte der Bahnen und zwei ehemalige Gemeindepräsidenten gegen den Verkauf geweibelt.

Dieses Theater um die Übernahme wurde den zwei Investoren nun zu viel. Sie steigen aus. Hinter vorgehaltener Hand sprechen die beiden Unternehmer von unprofessionellem Verhalten im Verwaltungsrat – und von politischem Kleinkrieg, der jede Lösung verhindert habe. Statt zu riskieren, dass sich der Konflikt an der Urne in eine öffentliche Schlammschlacht verwandelt, zogen sie die Reissleine.

Mario Gertschen, CEO der Belalp Bahnen, ist dennoch guten Mutes. «Wir haben einen sehr guten Sommer hinter uns. Und die eigentliche strukturelle Sanierung haben wir bereits hinter uns», sagt er zu Blick. 

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Volk ist Investoren gegenüber kritisch

In Naters ist man Investoren gegenüber nicht zum ersten Mal kritisch eingestellt. Auch der französische Investor Christian Mars musste dies erfahren. Er wollte die Belalp Bahnen sanieren und 50 Millionen Franken in die Anlagen, Hotels und Restaurants investieren, um ein Resort nach dem Vorbild von Andermatt UR oder Crans-Montana VS zu schaffen

Mars knüpfte seine Investition an eine Bedingung: Der Schuldenberg der Belalp Bahnen von über 21 Millionen Franken hätte halbiert werden müssen, was vonseiten des Kantons, der Walliser Kantonalbank und der Gemeinde den Verzicht auf offene Forderungen bedingt hätte. Zudem pochte er auf eine Mehrheitsbeteiligung von mindestens 51 Prozent an den Bergbahnen. Das Volk lehnte die Pläne ab, stimmte in einer Konsultativabstimmung gegen das Angebot von Mars.

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