Darum gehts
- Simon Ammann steht beim Heim-Weltcup in Engelberg unter Druck
- Der Altmeister kämpft um die Quali für seine achten Olympischen Spiele
- Die Konkurrenz im eigenen Team ist gross – das zeigte die Quali am Freitag
Simon Ammann (44) steht an der Spitze der Rangliste. Was sich anhört wie ein Bild aus vergangenen Zeiten, wurde letzte Woche Realität. Die Skisprung-Legende raste mit der höchsten Geschwindigkeit auf den Absprung zu. «Das beweist doch, dass die Anfahrtsposition stimmt und die Ski sehr gut sind», so der vierfache Olympiasieger gewohnt optimistisch.
Trotzdem reist Ammann mit nur zwei Top-30-Platzierungen an den Heim-Weltcup nach Engelberg. Nicht einmal die halbe Olympia-Quali hat er bisher in der Tasche. «Es ging auch schon einfacher», sagt er mit einem gequälten Lächeln. Entsprechend gross ist der Druck an diesem Wochenende.
Rekordverdächtige Schweizer in Engelberg
Wenn Ammann an seinen achten Olympischen Spielen teilnehmen will, muss er sich steigern. Drei Tickets kann die Schweiz vergeben. Eines ist für Teamleader Gregor Deschwanden (34) reserviert. Um die anderen beiden kämpfen fünf Athleten.
Während Killian Peier (30) immer wie stärker springt, fehlt Ammann die Konstanz. «Am letzten Sonntag war ich zwischenzeitlich ratlos», gibt der Altmeister zu. Nach dem Sprung in die Punkte am Vortag verpasste er als 49. den zweiten Durchgang deutlich. Eine brutale Ohrfeige.
Inzwischen hat er diese verarbeitet und die Fehler erkannt. «Sein grösstes Problem ist die Flugphase», erklärt Cheftrainer Bine Norcic. Ammann führt aus: «Oft stehe ich nach dem Absprung sehr hoch in der Luft.» Das zeige, wie viel Potenzial in seinen Sprüngen stecke. «Aber ich muss diese Höhe auch in Geschwindigkeit umsetzen können. Was mir nicht immer gelingt – und das nervt mich.»
Aktuell arbeitet er mit Hochdruck an einer Lösung. Viel Zeit bleibt nicht: Mitte Januar fällt die Olympia-Selektion des Trainerteams. An diesem Wochenende kann Ammann weitere Pluspunkte sammeln. Doch auch aus dem eigenen Team wächst der Druck. Für das erste Springen in Engelberg am Samstag haben sich rekordverdächtige sechs Schweizer qualifiziert.