Weltmeisterin-Schwester fährt Bob
Aber bei Muswama Kambundjis Olympiatraum gibt es ein Problem

Muswama Kambundji träumt von den Olympischen Winterspielen als Bobanschieberin. Doch der interne Konkurrenzkampf im Schweizer Team ist diesen Winter enorm, weil es zu viele schnelle Frauen für zu wenige Plätze gibt.
Publiziert: 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 15:47 Uhr
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Muswama Kambundji: Wie ihre Schwestern Ditaji und Mujinga will die Bernerin bei Olympia starten – aber im Winter.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Muswama Kambundji kämpft um Olympiaticket im Eiskanal
  • Kambundji gibt Job auf und untervermietet ihre Wohnung für Olympiatraum
  • Nur drei Anschieberinnen dürfen für zwei Schweizer Bobs selektioniert werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dieser Winter wird brutal. Bei den Schweizer Bob-Frauen gibts zu viele Anschieberinnen für zu wenige Plätze an den Olympischen Spielen. Mittendrin beim Grosskampf um ein Olympiaticket: Muswama Kambundji (29), die Schwester der erfolgreichen Leichtathletinnen Ditaji (23) und Mujinga (33). Die Bernerin will der sowieso schon beispiellosen Familiengeschichte ein weiteres sportliches Kapitel hinzufügen: als erste Kambundji an Winterspielen teilzunehmen.

«In Cortina zu starten, ist mein klares Ziel», sagt die Bernerin. Für ihren Traum gibt sie nicht nur auf dem Eis Vollgas. «Ich arbeite diesen Winter nicht und habe meine Wohnung in London ein halbes Jahr untervermietet», sagt Kambundji zu Blick. In England arbeitete sie in der Finanzbranche.

Nicht alle Weltcupanschieberinnen dürfen an die Spiele

Aber Kambundjis Olympiatraum wird zur Zitterpartie. Denn die Plätze sind im Gegensatz zum Weltcup beschränkt. Sind zwei Schweizer Bobs in Cortina dabei, dürfen nur drei Anschieberinnen ausgewählt werden – je eine pro Schlitten plus eine Ersatzfrau für beide Teams.

Kambundji gehört zwar zum Team von Pilotin Melanie Hasler (27), der Schweizer Nummer eins. Doch für Olympia behält sich der Verband Swiss Sliding vor, die Teams neu zusammenzustellen. 

Zwar existiert auch die Möglichkeit, dass sich für die Schweiz sogar drei Bobs qualifizieren, dann wären fünf Anschieberinnen selektionierbar. Aber um alle Eventualitäten auszuschliessen, gilt für Kambundji und alle anderen Kandidatinnen vorerst nur eines: Man muss für den Olympiatraum unter den schnellsten drei Anschieberinnen sein. «Letzte Saison war ich unter den besten drei. Deshalb hoffe ich, dass ich es erneut schaffe», sagt die Weltmeisterin-Schwester. 

Schnelle Leichtathletinnen erhöhen Konkurrenzkampf

Doch die Konkurrenz ist riesig. Nur schon in ihrem Hasler-Team mit Nadja Pasternack (29), die stark aus ihrer Babypause zurückgekehrt ist. Aber auch Julie Leuenberger (19), Mara Morell (31) und Michelle Gloor (25) aus dem Team von Pilotin Debora Annen (23) wollen nach Cortina.

Und vor allem mit den prominenten neuen Namen im Team von Inola Blatty (27) werden die Karten völlig neu gemischt: Auch die aktuellen Leichtathletik-Schweizermeisterinnen Salomé Kora (31, 100 Meter) und Selina von Jackowski (28, 100 Meter Hürden) wollen als Anschieberinnen zu den Winterspielen. 

Zu viele Namen für zu wenige Plätze. Wie eng der interne Olympiakampf diesen Winter wird, zeigte zuletzt auch bereits die Starter-SM in Filzbach GL: Hinter der starken Pasternack liefern sich Kambundji, von Jackowski, Morell und Co. einen Hundertstelkampf. Und da war Kora wegen einer Zerrung noch nicht mal dabei.

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