Blitz-Premiere im Weltcup
Sprint-Rakete Salomé Kora überzeugt bei Bob-Feuertaufe

Die aktuelle 100-Meter-Schweizermeisterin debütiert im Bob-Weltcup. Und zwar stark: Salomé Kora und ihre Pilotin Inola Blatty fahren bei ihrer Premiere in Cortina auf Rang 11.
Publiziert: 12:45 Uhr
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Aktualisiert: vor 6 Minuten
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Mit über 120 km/h durch den Eiskanal: Das Team Blatty/Kora rast bei der Weltcup-Premiere durch die Bahn in Cortina.
Foto: AP
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Erst noch im September läuft Salomé Kora (31) in der japanischen Hitze im 100-Meter-Halbfinal an der Leichtathletik-WM. Jetzt rast die 100-Meter-Schweizermeisterin in der italienischen Kälte durch den Eiskanal. Kora gibt in Cortina ihr rekordverdächtig schnelles Debüt als Bob-Anschieberin. Erst letzte Woche lief sie das erste Mal überhaupt auf Eis, nun schon die Blitz-Premiere im Weltcup.

Viel schneller kann man beim Sportartenwechsel nicht wieder auf höchstem Niveau sein. Denn das ist Kora – das doppelte Weltcup-Debüt gelingt dem Zweierbob-Team einwandfrei. Auch Pilotin Inola Blatty (27) kommt als Europacup-Gesamtsiegerin zu ihrer Premiere in der Top-Liga. Blatty/Kora legen am Start sogleich auf Top-Ten-Niveau los. Die 5,24 Sekunden im 1. Lauf bedeuten die zehntschnellste Startzeit, die Steigerung im 2. Lauf auf 5,22 ist die neuntbeste im Feld.

Kora zu Blick: «Es hat richtig Spass gemacht heute. Inola ist super gefahren. Mit den Startzeiten sind wir sehr zufrieden, weil sie deutlich besser sind als noch im Training. Darum freue ich mich auf Innsbruck (zweite Weltcup-Station nächste Woche, d.Red.). ich hoffe, dass wir dort nochmals schneller sind. Denn technisch gibt es schon noch einige Sachen, die noch nicht so sauber gewesen sind.»

Das Rennen ist eine Ansage beim internen Olympia-Kampf

Unter dem Strich rast das Debütantinnen-Duo im von Siegerin Laura Nolte (De) dominierten Rennen auf Platz 11. Eine mehr als beachtliche Premiere, auch wenn Blatty im Ziel wegen einigen Fahrfehlern den Kopf schüttelt. Vom oft kritischen SRF-Experten Christian Reich gibts Lob: «Für das Debüt war das wirklich gut!»

Kora ist nach ihren ersten Tagen im Wintersport überwältigt von den grossen Unterschieden zu ihrer angestammten Disziplin: «Das ganze Drumherum ist eindrücklich. Man hat in der Garage viel zu tun, muss Kufen schleifen, es gibt viel Material zu transportieren. Es ist ganz anders als im Sprint.»

Das Ergebnis ist auch eine Ansage an die interne Konkurrenz. Das Blatty-Team will im Februar erneut in Cortina fahren, dann finden auf der brandneuen Bahn die Olympia-Rennen statt. Neben der im Prinzip gesetzten Teamleaderin Melanie Hasler (27, am Sonntag auf Rang 8) kämpft Blatty mit Pilotin Debora Annen um den weiteren Startplatz. Annen landet mit 0,02 Sekunden Rückstand direkt hinter Blatty auf dem 12. Rang. Allerdings: Mit drei Bobs in den Top-12 sind die Schweizerinnen auf gutem Weg, dass sie für die Winterspiele gar drei Startplätze herausfahren und dann alle Teams dabei sind.

Der Olympia-Traum lebt also auch für Kora mehr denn je.

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