Selbst das IOC war gegen den Neubau der Bobbahn für die Olympischen Spiele in Cortina, doch die Italiener haben mit viel politischem Druck das Millionen-Projekt doch noch durchgedrückt.
Die Folgen für den Bob-Sport? In der Olympia-Saison dreht sich alles noch viel mehr um den Eiskanal in Cortina. Um den Pilotinnen und Piloten die nötigen Fahrten zu ermöglichen, wurde nun ein zweiwöchiges Trainings-Camp angesetzt. Dazu folgt nun an diesem Wochenende auch der Weltcup-Auftakt in Cortina. Total unüblich – denn bei Olympia ist sonst normal, dass die olympischen Wettkampfstätten im Weltcup aussetzen.
Ein Geisterrennen wie zu Pandemie-Zeiten
Doch der Preis für die Olympia-Hauptprobe ist hoch. Denn der Saisonauftakt wird wie zu schon in Vergessenheit geratene Corona-Zeiten zu einem Geisterrennen. Fans sind keine zugelassen. Der Grund: Der Eiskanal ist zwar befahrbar, doch die ganze Infrastruktur rundherum ist eine riesige Baustelle. Nur Personen mit Bewilligung dürfen aufs Gelände, auch Familienmitglieder der Teams bleiben ausgesperrt.
Die Schweizer Bob-Hoffnungen wie Michael Vogt (27) und Melanie Hasler (27) können sich immerhin trösten, dass der Neubau der altehrwürdigen Eugenio-Monti-Bahn gelungen ist. Der Eiskanal ist nun hundert Meter länger und hat 16 statt elf Kurven, er gilt allerdings als eher einfach zu fahren. Also ist klar, dass an diesem Wochenende und dann natürlich bei den Winterspielen Podestplätze nur mit Start-Spitzenzeiten möglich sind.
Bei den Messfahrten diese Woche des mit dutzenden Sensoren ausgestatteten «Safety Sleds» (Dt. Sicherheitsschlitten) zeigte sich, dass die Kurven zwei bis vier wohl die Schlüsselstellen sein werden. Die Schlitten können hier leicht ins zeitraubende Rutschen geraten. Als Topspeed brachte der Safety Sled einen Wert von 127,6 km/h mit – im Rennen wirds also locker über 130 km/h gehen!