Laura Dahlmeier (†31) verabschiedete sich dort von der Welt, wo sie am liebsten war: in den Bergen. Damit ereilt sie das gleiche Schicksal wie drei ihrer Jugendfreunde aus der Region Garmisch-Partenkirchen, die ebenfalls im Gebirge ums Leben kamen.
In ihrer Biografie «Wenn ich was mach, mach ich’s gscheid» schreibt Dahlmeier 2023: «Was mich in den letzten Jahren erneut innehalten liess, war der Verlust von drei Freunden aus meiner Kletterclique – alle drei superfitte Jungs und fertig ausgebildete Bergführer, die unterwegs am Berg verunglückt sind. Sie standen mir echt nahe und wir hatten viel Zeit beim Klettern zusammen verbracht.»
Einer aus dem Unglücks-Trio ist Dahlmeiers Ex-Freund Robert Grasegger. Er starb im Januar 2022 29-jährig bei einem Lawinenunglück in Patagonien. Schon vier Jahre zuvor wurde Franz-Xaver Mayr (†22) in Südtirol aus dem Leben gerissen. Auch er wurde Opfer einer Lawine. «Er war quasi immer unsterblich für mich gewesen, und dass gerade er als Erster von uns ums Leben kommt, damit hätte ich nie gerechnet», erinnert sich Dahlmeier in ihrem Buch.
Der Schicksalsschlag liess sie viel über den Sinn des Lebens nachdenken. «Was ist in meinem Leben wie viel wert? Wie schnell kann es vorbei sein? Will ich überhaupt noch klettern und extreme Touren machen?» Nach dem dritten Todesfall in der Gruppe – auf den sie nicht eingeht – kam Dahlmeier zu einer ganz anderen Erkenntnis: «Man darf Sachen nicht aufschieben!» Auch deshalb blieb sie dem Bergsport treu und nahm die Tour am Laila Peak in Angriff, die ihre letzte werden sollte.