Während in Europa die Sport-Welt um die verstorbene Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier (†31) trauert, gibts in Pakistan viel Wirbel um die Bergung ihrer Leiche: Am Mittwoch hatte Dahlmeiers Management noch gemeldet, dass auf eine Bergung verzichtet werden soll. «Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen.»
Nach dem Steinschlag-Unglück am Montag war das Wetter so schlecht, dass kein Helikopter starten konnte. Erst am Dienstag war ein Überflug möglich, bei dem gemäss Management aber keine Lebenszeichen mehr festgestellt wurden.
Ein einziges Hin und Her
Später schreibt der Alpine Club of Pakistan (ACP) dass es doch eine Bergung geben soll: «Sobald die Bedingungen einen sicheren Zugang zum Unfallort ermöglichen, wird die Bergung eingeleitet», wird ACP-Vizepräsident Karrar Haidri zitiert. Der Klub stehe im Austausch mit lokalen Behörden. Sobald sich das Wetter am Unglücksberg Laila Peak weiter verbessere, wolle der pakistanische Alpenklub die Leiche ausfliegen: «So soll Dahlmeiers Andenken im Geiste der internationalen Bergsteiger-Solidarität geehrt werden.»
Am Donnerstag schalten sich letztlich die pakistanischen Behörden ein: Es wird kein Bergungsversuch mehr unternommen, Dahlmeiers Leiche bleibt am Berg, sagt der Sprecher der zuständigen Provinzregierung Gilgit-Baltisten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur DPA. Dem unrühmlichen Hin und Her um Dahlmeiers Leiche ist damit hoffentlich ein Ende gesetzt.