Jérôme Kym schlägt die Weltnummer 31 an den US Open
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Erstmals in der 3. Runde:Jérôme Kym schlägt die Weltnummer 31 an den US Open

US-Open-Märchen führt ihn auf die grosse Bühne
Macht Kym jetzt den Stricker?

Vor zwei Jahren gelang Dominic Stricker ein Sensationslauf in New York. Jetzt kommt Jérôme Kym – und hat wie sein Davis-Cup-Kollege damals nichts zu verlieren. Stricker fiebert mit und drückt die Daumen.
Publiziert: 11:42 Uhr
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Gestatten, Jérôme Kym! Der Fricktaler überrascht in New York bei seiner Grand-Slam-Premiere.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Jérôme Kym überrascht beim US Open mit Sieg gegen die Weltnummer 31
  • Kym qualifizierte sich erstmals fürs Grand-Slam-Hauptfeld und erreicht die dritte Runde
  • 22-jähriger Schweizer steigt mindestens auf Weltranglistenplatz 151 und gewinnt 190’000 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marco PescioReporter Sport

Für Jérôme Kym (22) packt gar der X-Account der US Open ein bisschen Schweizerdeutsch aus. «Hopp Schwiiz!», jubelt der Veranstalter und lässt sich in einem weiteren Post auch das Wortspiel «Kym Possible» nicht nehmen, in Anlehnung an die schon über 20 Jahre alte US-Zeichentrickserie. Der Fricktaler zeigt tatsächlich, dass in New York alles möglich ist. Der Zweitrundenerfolg über die Weltnummer 31, Brandon Nakashima (24), ist für ihn, der aktuell auf Position 175 klassiert ist, der «beste Moment meiner Karriere», wie er im SRF-Interview sagt.

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Der 1,98-Meter-Hüne wurde mit 15 zum jüngsten Schweizer Davis-Cup-Spieler aller Zeiten, verschwand dann aber wegen Verletzungen wieder vom Radar. Doch jetzt klopft er auf höchster Stufe an – und zwar gewaltig, zumal es seine allerersten Auftritte in einem Grand-Slam-Hauptfeld sind und er auch noch den mühseligen Weg durch die Quali zurücklegen musste. Sein Lauf erinnert an jenen von Dominic Stricker (23), der vor zwei Jahren ebenfalls als Qualifikant für Aufsehen sorgte und bis in den Achtelfinal vorstiess. Auf dem Weg dorthin eliminierte er den damaligen Top-Ten-Spieler Stefanos Tsitsipas. Unvergessen, wie der Berner damals in einer Seitenwechselpause den Whitney-Houston-Hit «I Wanna Dance With Somebody» mitträllerte und kurz darauf den Sieg eintütete.

Hier singt Stricker beim wichtigsten Seitenwechsel
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Cool, cooler, Dominic!Hier singt Stricker beim wichtigsten Seitenwechsel

Riesenkulisse ist garantiert

Ob nun auch Kym der Coup gegen einen richtig Grossen gelingt? In Runde drei wartet nach Ethan Quinn (21) und Nakashima schon wieder ein Amerikaner, allerdings der nominell beste. Das Duell mit dem Weltranglistenvierten Taylor Fritz (27) wird auch das Ticket für das Arthur-Ashe-Stadium, die mit rund 23’000 Plätzen grösste Tennisarena der Welt, oder für das Louis-Armstrong-Stadium (14’000) bedeuten. Kym spielt plötzlich auf der ganz grossen Bühne.

Klar ist: Während das New Yorker Publikum einen deutlichen Sieg ihrer grössten Hoffnung auf den ersten amerikanischen US-Open-Sieg seit 2003 (Andy Roddick) erwartet, hat Kym überhaupt nichts zu verlieren. Im Gegenteil: Er wird so oder so einen Ranking-Sprung auf Platz 151 machen und umgerechnet rund 190’000 Franken Preisgeld einnehmen (vor Steuern).

Stricker: «Habe alles verfolgt»

Ungefähr Platz 130 und satte 320’000 Franken (vor Steuern) gäbe es im Fall eines Sensationssieges über Fritz, der im Vorjahr im Final stand und dort gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner (24) verlor. Der Kalifornier ist gewarnt, wie er gegenüber dem SRF erklärt: «Ich weiss nicht viel über Kym. Aber er hat drei Siege in der Quali plus zwei im Hauptfeld. Also fühlt er sich offensichtlich gut und ist selbstbewusst. Ich erwarte sein Bestes.»

Für den Mann aus Möhlin AG, der noch nie einem Top-Ten-Crack gegenüberstand, ist es der Lohn einer zuletzt vielversprechenden Entwicklung. Im Juli stand er in Gstaad erstmals im Viertelfinal. Jetzt könnte «Kym Possible» am Freitag in New York das scheinbar Unmögliche möglich machen und Revanche nehmen für seinen Davis-Cup-Kumpel Stricker, der 2023 im Achtelfinal an ebendiesem Fritz scheiterte.

Stricker, der heuer in der Quali hängen blieb, lässt seinem Landsmann via Blick ausrichten: «Jérôme! Weiter so! Ich habe natürlich alles verfolgt bis jetzt und wünsche dir weiterhin alles Gute. Wir sehen uns bald!»

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