Drama in Cincinnati. Tennis-Topstar Jannik Sinner gibt im Endspiel des ATP-Masters gegen seinen Dauerrivalen Carlos Alcaraz nach nur 22 Minuten auf. Beim Stand von 0:5 im ersten Satz ruft Sinner bei heissen Temperaturen in Ohio den Physio, mit feuchten Augen erklärt der Weltranglistenerste, er fühle sich nicht wohl. «Es tut mir leid, Leute, ich kann nicht. Ich habe es versucht, aber ich kann nicht. Ich fühle mich schlecht. Ich kann mich nicht bewegen, ich habe das Gefühl, ich werde zusammenbrechen. Es tut mir leid für die Fans», entschuldigt sich Sinner. Auf dem Platz hat er sich zuvor teils haarsträubende Fehler geleistet und kraftlos gewirkt. Alcaraz tröstet Sinner nach dessen Aufgabe.
Fünf Wochen nach dem verlorenen Wimbledon-Finale nimmt Alcaraz damit erfolgreich Revanche, die Verfassung von Sinner hingegen gibt wenige Tage vor dem Start der US Open in New York (ab 24. August) Rätsel auf. Für Alcaraz, der Sinner Anfang Juni in einem epischen French-Open-Final in fünf Sätzen besiegt hat, ist es der 22. Titel auf der Profitour.
Hartplatz-Spezialist Sinner geht bei den US Open als Titelverteidiger an den Start – und soll schon am Dienstag wieder auf dem Platz stehen. Der Südtiroler ist für den Mixed-Wettbewerb an der Seite der Tschechin Katerina Siniakova gemeldet und soll auf Deutschlands Topstar Alexander Zverev und dessen Partnerin Belinda Bencic treffen. Ein Start scheint aber völlig unwahrscheinlich. Alcaraz, der Zverev in Cincinnati im Halbfinal ausgeschaltet hat, geht mit der Britin Emma Raducanu an den Start.