Darum gehts
- Tennis-Outfits bei French Open sorgen für Aufsehen und Diskussionen
- Jil Teichmann vergleicht ihr oranges Kleid mit Fanta-Getränk
- Naomi Osaka präsentiert selbst designtes Sakura-Outfit mit Blumen
Worüber wird in Paris noch lieber diskutiert als dieser Tage über Tennis? Über Mode natürlich. Weil an den vier Mega-Events im Jahr die Aufmerksamkeit am grössten ist, sind Grand-Slam-Turniere für die Ausrüster eine Gelegenheit, neue Kollektionen zu lancieren.
In Wimbledon, wo traditionell Weiss getragen wird, können sich die Designer bekannterweise nicht austoben. An den French Open hingegen scheinen sie nichts unversucht zu lassen. Jedenfalls sorgen die Outfits heuer in der Modehauptstadt der Welt für mächtig Aufsehen.
Die Schweizerin Jil Teichmann (27) hat am Starttag den Anfang gemacht. Sie sagte nach ihrem Sieg über die Italienerin Lucrezia Stefanini (27) zu ihrem orangen Blubberblasen-Dress: «Ich sehe aus wie eine Fanta.» Teichmann nahm es mit Humor, verwies auf ihren Ausrüster Head: «Mein Stil ist das nicht, aber so ist das Leben.»
SRF-Kommentator zitiert seine Frau
Am Tag darauf schlägt Weltnummer eins Jannik Sinner (23) erstmals in diesem Jahr in Paris auf – und verblüfft mit einem ebenfalls schrillen Auftritt. Knalliges Grün oben, sattes Dunkelblau unten. Das Outfit wird auf Social Media schnell rauf und runter diskutiert. Und ebenso rasch hergestellt ist der Vergleich mit «Luigi», dem Videospielcharakter aus der Super-Mario-Reihe.
Selbst in der SRF-Liveübertragung wird Sinners Nike-Kit zum Thema. Kommentator Jeroen Heijers sagt: «Blau und Grün. Wenn ich das zu Hause anziehe, sagt meine Frau jeweils: ‹Nein, also die Kombination, die geht mal gar nicht.› Und ob die geht!»
Influencerin lässt kein gutes Haar an On
Nun, auch Tennis-Influencerin Liza West, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, regelmässig Tennis-Outfits zu bewerten, sagt zum Fall Sinner: «So etwas ist nicht zu retten.» Und sie hat überdies auch zu anderen Spielern eine klare Meinung. Dass etwa die Schweizer Marke On weiterhin mit Farbverläufen herumspielt, versteht sie nullkommanull: «Wir haben doch schon lange gesagt, dass wir genug von Verläufen haben. Doch irgendwie müssen die On-Designer das so interpretiert haben, dass sie sich sagen: ‹Okay, wir fügen noch mehr Farben hinzu.›»
West meint damit das Tenue des brasilianischen Supertalents Joao Fonseca (18), in dessen Kleidung sich tatsächlich gefühlt jede Farbe dieser Welt wiederfindet. West findet: «Es ist bislang das schlimmste der On-Kits.»
Ansonsten? Gäbe es da auch noch Frances Tiafoe (27), der von Kopf bis Fuss in Blau erscheint und leichte Schlumpf-Vibes aussendet. West vergleicht ihn ihrerseits mit dem «Ice Man» aus «The Incredibles».
Kostyuk erhält Bestnoten
Carlos Alcaraz (22) tritt im neuen Streifen-Outfit von Nike auf, das edel wirkt, aber irgendwie auch an ein Sträflingkostüm oder an den Fussballverein Sporting Lissabon erinnert. West ist nicht begeistert. Dafür hat sie lobende Worte für US-Spielerin Alycia Parks (24) und deren schickes, gelbes Kleid mit den passenden Hipster-Socken. Oder für die Ukrainerin Marta Kostyuk (22), die sie als «derzeitige Queen of Tennis Fashion» bezeichnet - sie hebt ihr «schlichtes Kleid» in «Chinois Grün» hervor.
Das speziellste Outfit hat derweil einmal mehr die Japanerin Naomi Osaka (27). Sie zieht ihr Blumen-Ding auch in Paris durch, diesmal mit dem Sakura-Thema, zu Ehren der im Frühjahr blühenden Kirschblüten. Osaka ist von oben bis unten durchgestylt, inklusive Fingernägel und Haarschmuck. Sie sagt lachend: «Ich finde dieses Kit wirklich aufregend, weil ich es selbst designen durfte. Ich weiss nicht, weshalb mich Nike das machen lässt. Doch ich finde es einfach wundervoll.»
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