Alcaraz mit Machtdemonstration gegen Sinner
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Highlights des US-Open-Finals:Alcaraz mit Machtdemonstration gegen Sinner

Alcaraz über Duelle mit Sinner
«Mein Gott, ich sehe dich mehr als meine Familie»

König Carlos regiert wieder in der Tenniswelt. Alcaraz bewegt sich im Gleichschritt mit Legende und Landsmann Rafael Nadal – auch im Umgang mit dem grössten Rivalen.
Publiziert: 10:28 Uhr
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Carlos Alcaraz wandelt auf den Spuren von Legende Rafael Nadal.
Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Darum gehts

  • Alcaraz und Sinner: Respektvolle Rivalität prägt die Tennis-Saison 2025
  • Duo erinnert an Federer-Nadal-Rivalität mit spektakulären, epischen Duellen
  • Alcaraz erreicht mit sechs Grand-Slam-Titeln vor 23 einen Nadal-Meilenstein
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Marco PescioReporter Sport

Wer Gehässigkeiten in der Rivalität zwischen Carlos Alcaraz (22) und Jannik Sinner (24) sucht, tut dies vergebens. Der Respekt füreinander ist bei beiden riesig. Sie sind zwar nicht die besten Freunde, die gemeinsam in den Urlaub fahren, aber auch nicht die kühlen Widersacher, die es bei einer simplen Begrüssung belassen. Alcaraz und Sinner quatschen schon mal auf dem Trainingsplatz, spassen zusammen – oder teilen sich nach einem Finalspiel einen Privatjet, um an den nächsten Turnierort zu gelangen, wie etwa letztes Jahr nach Schanghai. «Das wäre bei mir und Ivan Lendl nicht passiert», meint Experte Boris Becker (57), der für Sporteurope.tv die US Open kommentierte, lachend.

Auch Alcaraz ist nach seinem US-Open-Endspielsieg und dem Aufstieg zur neuen Nummer eins zu Scherzen aufgelegt. «Mein Gott, ich sehe dich mehr als meine Familie», meint er in Richtung von Finalgegner Sinner und spielt damit auf die regelmässigen Finalduelle mit dem Südtiroler an. Sowohl Sinner als auch Alcaraz stehen 2025 bei je zwei Grand-Slam-Titeln. Dreimal standen sie sich in Finals gegenüber. Und hinzu kommen noch jene in Rom und in Cincinnati.

Das Duo überstrahlt im Männer-Tennis alles – und erinnert nicht nur deswegen an die Rivalität zwischen Roger Federer (44) und Rafael Nadal (39). Auch die beiden Legenden boten sich dramatische, epische Duelle, begegneten sich aber stets respektvoll und je länger je mehr auch kumpelhaft. Unvergessen, ihre herzlichen Lacher beim Dreh eines Match-for-Africa-Werbespots oder das Händchenhalten bei Federers Karriereabschied am Laver Cup.

Nur Borg noch besser

«Es ist unglaublich, was du die ganze Saison über geleistet hast, Jannik», lobt Alcaraz nach seinem Erfolg Sinner und fügt an: «Du hast ein hervorragendes Level bei jedem Turnier, das du spielst.» Schon oft hat der Spanier durchblicken lassen, dass sein grosser Rivale das Benzin in seinem Trainingsalltag sei. Sinner retourniert, indem er Alcaraz’ Entourage adelt: «Ich weiss, dass eine Menge harter Arbeit dahintersteckt.»

Auch Nadal würdigt überdies den Aufwand, den Alcaraz über «die gesamte Saison hinweg» betrieben habe, wie er auf Instagram postet. Der Mallorquiner muss wissen, wie sich solche Erfolge in so jungem Alter anfühlen. Alcaraz hat durch seinen sechsten Grand-Slam-Triumph vor dem Alter von 23 Jahren gleich viele auf dem Konto wie einst Nadal zum gleichen Zeitpunkt. In der Open Era (seit 1968) war bloss der Schwede Björn Borg (sieben Titel) so jung noch erfolgreicher. Sollte Alcaraz im Januar die Australian Open gewinnen – es ist der einzige Major-Puzzlestein, der ihm noch fehlt –, könnte er gar noch zu Borg aufschliessen.

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