Darum gehts
Das Speed-Team der Frauen hat auf die neue Saison hin Zuwachs bekommen. Malorie Blanc, die bei den Junioren-Weltmeisterschaften im vorletzten Winter gleich drei Medaillen holte, darunter zwei Goldene, ist aus dem B-Kader direkt in die Nationalmannschaft aufgestiegen. Dass sie dort hingehört, hat die 21-Jährige im letzten Winter eindrücklich unter Beweis gestellt. Bei ihrer allerersten Weltcup-Abfahrt im österreichischen St. Anton raste sie mit der Nummer 46 auf den 2. Rang.
«Ich war etwas nervös vor dem Trainingscamp»
Trotzdem sei es «eine andere Welt in der neuen Trainingsgruppe», sagt Blanc. Ein erstes Mal so richtig getestet wurde das neue Teamgefüge im dreiwöchigen Trainingslager in Chile. Obwohl man mit einem dezimierten Team nach Südamerika reiste, sei das super verlaufen, sagt die junge Athletin: «Ich war vor der Abreise zwar ein bisschen nervös, aber schlussendlich hat es mir richtig gut gefallen. Corinne Suter und Jasmin Flury haben super zu mir geschaut.»
Vor allem Suter pflegt mittlerweile ein enges Verhältnis zu ihrer neuen Arbeitskollegin. Zu Blick sagt sie: «Schon von Anfang an hatten wir einen guten Draht. Ich glaube, wir ticken auch sehr ähnlich.»
Frauen-Duo erinnert an Feuz/Odermatt
Das ist äusserst nützlich für die lernwillige Blanc, denn von der Olympiasiegerin kann sie sich so einiges abschauen. «Malorie kann wirklich immer zu mir kommen. Ich versetze mich gerne in sie hinein und frage mich, welche Tipps ich damals gebraucht hätte.» Ausserdem sei es eine Win-win-Situation, meint Suter, «Ich kann von ihr das Unbeschwerte übernehmen und sie kann von meiner Erfahrung profitieren.»
Konkret kann die Schwyzerin der Walliserin nicht nur bei technischen Angelegenheiten wie einer Streckenbesichtigung helfen, sondern auch bei kleineren Dingen. «Wie man mit so viel Gepäck verreist, muss auch mal gelernt werden», sagt Suter.
Die Situation erinnert an ein anderes Duo aus dem Männer-Weltcup. Als der aufstrebende Marco Odermatt in den Speed-Disziplinen probierte Fuss zu fassen, wurde er damals von Beat Feuz an der Hand genommen. Was Odermatt später daraus machte, ist wohl den meisten bekannt. Nicht weniger als 21 Speed-Siege, darunter zwei WM-Titel, hat der Nidwaldner mittlerweile auf seinem Konto.
Wird Blanc schon bald zur sportlichen Teamleaderin?
Besteht denn nicht die Angst, dass Blanc den Erfahrenen bald um die Ohren fährt? Auf diese Frage reagiert zumindest Suter gelassen: «Unser Sport ist simpel, die Bessere ist einfach schneller und wenn Malorie schneller ist als ich, dann gönne ich ihr das von Herzen.»