Darum gehts
- Marco Odermatt verzichtet auf viel Geld für Sonderauftritte
- Er lehnte 150'000 Franken für zwei Skitage mit Multimillionär ab
- Umfeld des Nidwaldners spielt beim Thema Geld eine entscheidende Rolle
Dem Weltskiverband FIS zufolge hat Marco Odermatt (28) in seiner Karriere über 3,5 Millionen Franken an Preisgelder eingefahren. Hinzu kommen Beträge diverser Sponsoren und Werbepartner, allen voran Red Bull und Stöckli, die allerdings nicht öffentlich bekannt sind – aber nicht klein sein dürften.
Und der langjährige Weltcup-Dominator hätte sogar die Möglichkeit, mit Sonderauftritten noch mehr Kohle einzuheimsen, wie sein Manager Michael Schiendorfer (57) gegenüber CH Media verrät: «Marco verzichtet auf sehr viel Geld.» Fast täglich müsse er Anfragen für seinen Superstar ablehnen. «Wir reden jährlich von einem mittleren sechsstelligen Betrag, den er mehr einnehmen könnte.»
«Dann hätte er nie diese Erfolge»
Dann nennt er ein konkretes Beispiel: Odermatt hätte für zwei Skitage mit einem kasachischen Multimillionär 150'000 Franken auf einen Schlag bekommen. Doch er und sein Team lehnten ab. «Das ist etwas, was ich an ihm liebe», sagt Schiendorfer. «Wir waren uns sofort einig: Mit solchen Dingen fangen wir gar nicht erst an. Würde sich Marco in solchen Verpflichtungen verzetteln, hätte er nie diese Erfolge.»
Odermatt plane sehr akribisch und versuche, auch mehrere Termine für Sponsoren oder andere öffentliche Auftritte in einen Tag zu packen. «Er schafft das, andere nicht. Andere sind nervös, wenn sie einen Auftritt haben. Marco hingegen schafft fünf Auftritte an einem Tag.» Dahinter stecke die grosse Qualität, keine Aufgabe vor sich herzuschieben: «Er will die Dinge erledigt haben.»
Odermatts Umfeld als wichtiger Schlüssel
Zudem sei die Entourage des Nidwaldners genau das Richtige, was das Thema Geld anbelangt, meint der 57-Jährige: «Es gibt sehr viele Menschen in seinem Umfeld, die wie er die Meinung vertreten, dass Gesundheit wichtiger ist als Geld.» Deshalb sind solche Entscheide wie die Ablehnung der Kasachen-Offerte schnell getroffen.
Der Fokus liege beim 46-fachen Weltcupsieger immer auf dem Training – und genau das mache ihn so erfolgreich: «Es gab einige Athleten, die im Alter, das Marco heute hat, ihren Rücktritt gegeben haben, weil sie ausgebrannt oder andere Dinge im Leben plötzlich wichtiger waren.»
Hinzu kommt die mentale Stärke, die der vierfache Gesamtweltcupsieger mit seinem «Still here!»-Schrei in Sölden unter Beweis gestellt hat: «Er weiss heute noch genauer, was er will, was er braucht und was ihm hilft.» Und das ist nicht das Geld aus Kasachstan.