1. Timon Haugan (No) 1:37,89
2. Loïc Meillard (Sz) +0,28
3. Henrik Kristoffersen (No) +0,34
Am Samstag gibts für Loïc Meillard den Befreiungsschlag. Er fährt nicht nur erstmals in diesem Winter aufs Podest, sondern gewinnt auch gleich den Riesenslalom. Davon beflügelt läufts auch im Slalom. Mit Startnummer 2 zaubert er am Morgen eine Fahrt in den Schnee, an der sich die Konkurrenz die Zähne ausbeisst. Einzig die Norweger Timon Haugan und Atle Lie McGrath mit fünf respektive 14 Hundertsteln Rückstand können mit dem Schweizer mithalten. Meillard greift nach dem Double.
Und verpasst es am Ende nur knapp. Er liefert sich im zweiten Lauf ein enges Duell mit Timon Haugan. Erst unten raus fällt Meillard hinter den Norweger zurück. Er wird Zweiter. Damit wiederholt sich die Geschichte von Hafjell (No) nicht ganz. Im März dieses Jahres hatte Meillard dort den Riesenslalom vor zwei Teamkollegen gewonnen. Und 24 Stunden später im Slalom nachgedoppelt.
Hinter Meillard komplettiert mit Henrik Kristoffersen ein zweiter Norweger das Podest. Er profitiert davon, dass der Halbzeit-Dritte Atle Lie McGrath ausscheidet. Der Einfädler ärgert ihn dermassen, dass er, kaum ist er neben der Piste, beide Stöcke in hohem Bogen wegschmeisst.
10. Matthias Iten +1,66
21. Daniel Yule +2,20
25. Ramon Zenhäusern +2,70
DNF1 Tanguy Nef, Marc Rochat
Den 2. Lauf verpasst: 40. Luca Aerni +3,26
Mit der hohen Nummer 61 fährt Matthias Iten auf Platz 30. In seinem siebten Weltcup-Slalom qualifiziert er sich damit erstmals für den 2. Lauf. Und darf diesen eröffnen. Der 26-Jährige geht nicht das letzte Risiko, bringt den Lauf ohne grössere Probleme durch. Iten darf sich über seine ersten Weltcuppunkte freuen. Und weil die Konkurrenz danach patzt, macht er in der Rangliste einen riesigen Sprung nach vorne – bis in die Top 10!
Zehn Jahre ist es her, seit Daniel Yule letztmals eine Startnummer ausserhalb der Top 15 getragen hat. Mit der 16 auf der Brust geht er ins Rennen. Und ist zur Halbzeit auf Rang 15 klassiert. Folgt am Nachmittag die grosse Attacke? Nein. Zu verhalten, zu fehlerhaft ist seine Fahrt. Er fällt weit zurück.
Starker erster Lauf von Ramon Zenhäusern. Als 21. qualifiziert er sich erstmals in diesem Winter für die Entscheidung. Dort kann er nicht angreifen, im Gegenteil. Da fährt die Handbremse mit. Sie wirft ihn ans Ende der Rangliste.
Marc Rochat und Val d'Isère – das ist wahrlich keine Liebe. Zum achten Mal startet er hier bei einem Slalom. Und scheidet zum achten Mal im ersten Lauf aus. Auch Tanguy Nef kommt am Morgen nicht ins Ziel. Schon in den ersten hat er grosse Probleme, hält sich aber im Rennen. Kurz darauf gelingt das nicht mehr. Nef rutscht seitlich weg und scheidet aus.
Der zweite Platz im Riesenslalom vom Samstag verleiht Luca Aerni keine Flügel im Slalom. Er kommt gar nicht auf Touren, handelt sich einen grossen Rückstand ein und verpasst auch im dritten Slalom des Winters die Entscheidung.
Loïc Meillard: «Viel hat nicht zum Double gefehlt. Es war ein Kampf im zweiten Lauf. Ein, zwei kleine Fehler und es ist genug, um sich den Rückstand einzuhandeln.» Und zu seinen Problemen in den ersten Rennen: «Technisch war es immer gut, aber einfach langsam. Und wir mussten herausfinden wieso. Das haben wir. Es lag am Timing, an der Bewegung. Die Trainingskilometer haben geholfen, nun ist der Speed wieder da. Der Befreiungsschlag gibt Vertrauen. Am Ende ist jedes Wochenende anders. Ich hoffe, es geht so weiter.»
Matthias Iten: «Ich weiss, dass ich aktuell gut in Form bin. Dass ich es heute umsetzen konnte, ist mega. Die zweite Fahrt hat sich gut angefühlt. Es war richtig cool zum Skifahren. Als kleiner Bub träumt man davon. Dass es so aufgegangen ist, ist wirklich cool.»
Loïc Meillard nach dem 1. Lauf: «Es waren gute Sachen dabei, aber der ganze Lauf war nicht perfekt. Die Startnummer hat sicher geholfen, dass ich ein wenig Vorsprung habe. Im Mittelteil, wo es etwas flacher ist, hatte ich nicht den richtigen Rhythmus. Das muss ich besser in den Griff bekommen.»
Tanguy Nef: «Die Piste ist schwierig, ich habe gekämpft, aber zu viele Fehler gemacht. Und dann war ich nicht mehr genug fokussiert. Der Plan war, anzugreifen. Es kann leider passieren, das ist Slalom.»
Die Kurssetzung am Morgen ist anspruchsvoll. Einer, der das begrüsst, ist Manuel Feller. «So gehört ein Slalom gesetzt», sagt er im ORF-Interview. «Wir hatten genug Kinderläufe in den ersten vier Durchgängen der Saison.» Zudem betont der Österreicher, dass er mit seiner Slalom-Form zufrieden ist. Nur umsetzen kann er das im Rennen nicht. Kurz vor dem Flachstück bricht ein grosser Fehler seinen Rhythmus, Feller handelt sich einen grossen Rückstand ein. Unten raus gibt er zwar Gas, kann den Rückstand verringern. Und schafft es am Ende doch nicht ins Ziel. In der letzten Kombination verpasst er ein Tor. Wütend stapft er danach gemäss ORF aus dem Zielraum. Die Reise nach Val d'Isère hat sich für ihn nicht gelohnt. Neben dem Out im Slalom gibts auch im Riesenslalom keine Punkte – er verpasst den 2. Lauf als 34.
Den letzten Slalom in Gurgl (Ö) hat Paco Rassat sensationell gewonnen. Der Lohn nach dem ersten Weltcupsieg: Bei seinem Heimrennen darf der Franzose mit der roten Startnummer des Disziplinenführenden fahren. Glück bringt sie ihm nicht. Im Gegenteil. Er scheidet im ersten Lauf aus. Und das bei weitem nicht als einziger. Von den 68 gestarteten Athleten schaffen es 22 nicht ins Ziel.
Wie schon am Samstag präsentiert sich das Wetter in Val d'Isère von seiner besten Seite. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Der Licht-Schatten-Wechsel stellt eine Herausforderung für die Fahrer dar. Ebenso die Piste, die je länger das Rennen dauert, desto gezeichneter ist.
Für die Athleten geht die Reise weiter nach Italien. Erst stehen in Gröden zwei Abfahrten (Donnerstag und Samstag) sowie ein Super-G auf dem Programm (Freitag), danach geht es nahtlos weiter nach Alta Badia, wo der nächste Riesenslalom (Sonntag) und ein Slalom (Montag) gefahren werden.


