In Sölden (Ö) hat Marco Odermatt (28) den Riesenslalom gewonnen. Am Donnerstagabend steigt er auch im Super-G von Copper Mountain (USA) zuoberst aufs Podest. Noch nie zuvor hat er seine ersten beiden Saisonrennen gewonnen.
Nur 24 Stunden später bietet sich dem Nidwaldner die Chance, seine Siegesserie auszubauen. Entschlossen katapultiert er sich aus dem Starthäuschen, findet sofort den Rhythmus und ist angriffig unterwegs. Die Zwischenzeiten? Leuchten alle grün auf. Nach rund 40 Fahrsekunden liegt er 37 Hundertstel vor dem Österreicher Stefan Brennsteiner. Und dann das. Wenige Schwünge später rutscht er auf dem Innenski weg und scheidet aus. Bitter! Anstatt sich über die Bestzeit zu freuen, steht Odermatt mit hängendem Kopf neben der Strecke.
Es ist Odermatts erster Ausfall seit knapp einem Jahr. Und wieder erwischt es ihn bei einem US-Rennen. Am 8. Dezember 2024 schied er im zweiten Riesenslalom-Lauf in Beaver Creek aus. «Ein klassischer Innenski – einmal mehr hier auf dem Schnee», sagt Odermatt gegenüber SRF. «Leider ist das hier schon oft passiert.» Der Ausfall sei ein bisschen schade, denn im Training passiere ihm ein solcher Fehler eigentlich nie. Aber im Rennen wolle man Gas geben. Und weil man nicht gleich gut über dem Ski stehen müsse wie bei einer eisigen Unterlage, komme man schneller auf den Innenski. «Ich glaube es hat mich kurz gespickt, ein bisschen zu viel Innenlange und dann reichts nicht.»
«Nicht noch ein zweites Mal»
Letztmals ist Odermatt in Sölden 2024 im ersten Lauf ausgeschieden. Ärgerlich, dass es nun wieder passiert – auch wenn das der Nidwaldner ein bisschen anders sieht. «Komischerweise bin ich nicht verärgert», meint er. Der Grund: Es seien strenge Tage gewesen. Denn Odermatt hatte zuletzt mit einer leichten Grippe zu kämpfen, zudem hat der Sieg im Super-G viel Energie gekostet. «Ich konnte mich noch einmal pushen, dann bin ich weggerutscht und es war ein Durchschnaufen.» Er habe gedacht «nicht noch ein zweites Mal». Und schiebt hinterher: «Auch wenns blöd tönt.»
Mit dem Ausscheiden reisst auch eine Serie. In den letzten acht Riesenslaloms stand Odermatt immer auf dem Podest. Viermal siegte er, je zweimal wurde er Zweiter und Dritter. Nun gilt sein Fokus der Erholung. «Und dann in Beaver Creek wieder Vollgas.»