Extreme Höhe, brutale Länge und ein berüchtigter Kurssetzer
Odermatt und Co stehen vor knallharter Riesen-Schlacht

Wenn du die weltbesten Skirennfahrer beim Leiden beobachten möchtest, solltest du heute um 18.00 Uhr den Fernseher einschalten.
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Allzu lange kann Marco Odermatt seinen Super-G-Triumph in Copper Mountain nicht geniessen.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Odermatt steht vor hartem Riesenslalom in Copper Mountain auf 3000 Metern
  • Russischer Trainer könnte extrem schwierigen Kurs setzen für ersten Durchgang
  • Riesenslalom-Strecke gehört mit 1:10 bis 1:15 Minuten zu längsten im Weltcup
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Marco Odermatt kann nach seiner Super-G-Gala in Copper Mountain keine krachende Siegesfeier zelebrieren. Schliesslich wartet auf den vierfachen Gesamtweltcupsieger im heutigen Riesenslalom eine besonders harte Aufgabe. Die Riesen-Strecke von Copper Mountain beginnt auf über 3000 Metern und gehört zu den längsten im Weltcupzirkus.

Odermatt fährt mit tollem Schlussabschnitt zum Sieg
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Acht Hundertstel vor Ösi:Odermatt fährt mit tollem Schlussabschnitt zum Sieg

Der Schweizer Riesenslalom-Co-Trainer Renzo Valsecchi geht davon aus, «dass wir in diesem Rennen eine Laufzeit zwischen 1 Minute 10 und einer Minute 15 haben werden». Ähnliche Laufzeiten beinhalten zwar auch die Riesen-Klassiker in Adelboden und Alta Badia. Aber diese Rennen werden unterhalb von 2000 Metern gestartet, während in Copper Mountain das Ziel auf rund 2900 Metern über Meer liegt.

«Eine derart lange Piste auf dieser Höhe wird für die Athleten einen besonders harten Belastungstest darstellen», prognostiziert Valsecchi.

Was führt der Zubcic-Trainer im Schild?

Für Odermatt und Co könnte aber neben Höhe und Länge ein weiteres gröberes Problem namens Sergey Komarov hinzukommen. Der russische Trainer des Kroaten Filip Zubcic wurde als Kurssetzer für den ersten Durchgang ausgelost. Komarov hat beim letzten Weltcupfinale in Sun Valley den Zorn vieler Athleten auf sich gezogen, weil er einen extrem zähen, eckigen Kurs setzte, welcher rund sechs Sekunden länger war als der zweite Lauf des Österreichers Wolfi Auderer.

«Wenn der Kroaten-Trainer in Copper Mountain einen ähnlichen Kurs setzen wird wie in Sun Valley, hätte das wohl Laufzeiten zur Folge, die an der Eineinhalb-Minuten-Marke kratzen. Und dann wirds für uns richtig brutal», fürchtet Vize-Weltmeister Thomas Tumler.

Der 36-jährige Samnauner hat bis dato allerdings besonders gute Erfahrungen mit Weltcup-Riesenslaloms in Colorado gemacht. 2018 hat er in Beaver Creek als Dritter seinen ersten Podestplatz auf der höchsten Stufe gefeiert, im Vorjahr hat Tumler auf der «Birds of Prey» seinen ersten Weltcupsieg eingefahren. Weil Copper Mountain eine knappe Autostunde von Beaver Creek entfernt ist, dürfte Tumler ähnliche Bedingungen wie auf seiner geliebten Birds of Prey vorfinden.

Bei Marco Odermatt stellt sich die Frage, ob er nach seiner leichten Grippe genug Power für diesen selektiven Riesenslalom mitbringt? Sicher ist, dass dieser Riesenslalom mehr an die Substanz gehen wird, als das beim verhältnismässig einfachen Super-G von Copper Mountain der Fall war.

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