Nach schwerem Sturz im Training hoffen alle auf eine Überraschung
Ist die Karriere von Ski-Königin Gut-Behrami vorbei?

Ski-Star Lara Gut-Behrami stürzt beim Training in Copper Mountain schwer und verletzt sich am linken Knie. Die 34-Jährige wird in die Schweiz zurückgebracht, wo eine genaue Diagnose erfolgen soll. Ein Kreuzbandriss könnte das vorzeitige Karriereende bedeuten.
Publiziert: vor 25 Minuten
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Aktualisiert: vor 21 Minuten
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Muss Lara Gut-Behrami ihre Karriere nach ihrem Trainingssturz wegen einer Verletzung beenden?
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Lara Gut-Behrami stürzt schwer beim Training. Karriereende möglich
  • Gut-Behrami plant Karriereende nach dieser Saison und neue Geschäftsmöglichkeiten
  • In den letzten 165 Weltcuprennen stürzte sie nur einmal
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Ist das das Ende von Lara Gut-Behramis (34) Ski-Karriere? Beim Training in Copper Mountain (USA) stürzt sie schwer und verletzt sich am linken Knie. Am Freitag folgt der Rücktransport in die Schweiz – erst dann gibt es eine Diagnose. Sollte sich die Befürchtung eines Kreuzbandrisses bestätigen, wäre dies wohl gleichbedeutend mit dem Ende ihrer Karriere.

Warum? Manch einer wird einwenden: Eine Knieverletzung ist zwar schlimm, muss aber nicht zwingend der Schlussstrich sein. Stimmt. Bloss: Gut-Behrami ist 34 Jahre alt und kündigte unlängst an, nach diesem Winter ihre Karriere beenden zu wollen.

Sie gleiste zuletzt bereits ihr Leben nach dem Spitzensport auf. Als Investorin des Regenerationsgetränks Ka-Ex arbeitete sie in den letzten Monaten an der Entwicklung neuer Produkte mit. «Lara ist sehr aktiv in der Zusammenarbeit», bestätigte Pedro Schmidt, Gründer des Schweizer Unternehmens. Gut-Behrami selbst erklärte, dass sie sehr viel Spass dabei habe. Ihr Plan sah wie folgt aus: Zuerst die Saison beenden, dann im Frühling nach London zu ihrem Ehemann Valon Behrami ziehen – er arbeitet als Sportdirektor des englischen Zweitligisten FC Watford. «Und hoffentlich kommen die Kinder bald», meinte sie kürzlich bei RSI.

«Ich will mich nicht verletzen»

Gut-Behrami ist ihre Gesundheit extrem wichtig. Zweimal verletzte sie sich in ihrer Karriere schwer: 2009 an der Hüfte und 2017 am linken Knie. Sie erfuhr nach den Operationen am eigenen Leib, wie hart die Rückkehr an die Weltspitze sein kann. Als Blick sie während der Saison 2023/24 fragte, ob sie bei einer weiteren schlimmen Verletzung zurücktreten würde, sagte sie: «Ja. Aber ich will mich nicht verletzen.»

Letzteres ist seit ihrem Kreuzbandriss an der Heim-WM in St. Moritz («Der Körper sagte mir Stopp») deutlich zu spüren. Gut-Behrami kehrte zwar danach auf die Erfolgsspur zurück, brauchte aber lange. Auch weil sie nicht die Brechstange auspackte. Vielmehr liess sie stets eine Portion Vorsicht walten, wenn sie kein besonders gutes Gefühl hatte. Trotzdem gewann sie immer wieder – auch ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ihre Klasse war schlicht zu gross für die Konkurrenz.

Wir erinnern uns. Nach ihrem Super-G-Sieg im Januar 2024 in Cortina (I) meinte sie: «Heute war es wichtig, solid und sicher zu fahren. Es war keine Besichtigungsfahrt, ich war aggressiv. Aber ich fuhr nicht die engsten Radien wie früher.» Zwei Tage danach, bei ihrem Riesen-Triumph am Kronplatz (I), tönte es ähnlich. «Ich fühle mich so gut auf den Ski, dass ich attackieren kann, ohne zu viel zu riskieren.»

Nur ein Sturz in den letzten 165 Rennen

Gut-Behrami übertrieb es mit dem Risiko in den letzten Jahren nie. Das belegt auch eine Statistik: In ihren letzten 165 Weltcuprennen landete sie nur einmal auf dem Boden – 2021 in St. Moritz. Ansonsten? Ganz wenige Ausfälle und schon gar keine Stürze.

Doch nun hat es die Tessinerin erwischt – nicht im Rennen, sondern im Training. Schwarzmalen muss man nicht. Noch nicht? Vielleicht erlitt Gut-Behrami ja «nur» eine Knochenprellung. Oder eine Stauchung des Gelenks. Womöglich ist das Kreuzband nur angerissen und der Meniskus intakt. Und wer weiss, vielleicht entscheidet sich Gut-Behrami bei einem Kreuzbandriss für eine konservative Behandlungsmethode. Dann wären die Olympischen Spiele in Cortina im Februar, ihr letztes grosses Ziel, nicht unmöglich.

Bloss: An solche positiven Szenarien zu glauben, fällt derzeit schwer. Eine Überraschung wäre umso schöner.

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