Darum gehts
- Matthias Mayer beendet einst überraschend seine Ski-Karriere
- Nun spricht er in einem Interview darüber, dass es ihm damals mental nicht gut ging
- Zudem äussert sich Mayer über ein mögliches Comeback
Knall auf Fall hat Matthias Mayer (35) im Dezember 2022 seine Ski-Karriere beendet. Nach der Besichtigung für den Super-G von Bormio (It) sagte der dreifache Olympiasieger (Abfahrt 2014, Super-G 2018 und 2022) live im TV: «Für mich ist es Zeit, dass ich aus dem alpinen Weltcup zurücktrete.»
Der Entscheid kam für viele überraschend. Nur für Mayer nicht. «Gedanken darüber machte ich mir schon ein Jahr davor», erzählt er nun in einem Interview mit ORF. «Gewusst hat das ausser meiner Ehefrau niemand», fügt er an. Die Zeit danach sei aber alles andere als einfach gewesen. «Mir ist es mental einfach nicht gut gegangen», gibt Mayer zu.
Die Ursache dafür kennt er noch immer nicht. Es sei schwer zu sagen, woher das kam oder warum das alles passiert ist. «Aber ich hatte einmal eine schwerere Kopfverletzung, vielleicht rührt es daher und ist dadurch entstanden», äussert er eine Vermutung. Oder er sei nach dem Rücktritt einfach in ein mentales Loch gefallen.
Dass es ihm nicht gut ging, zeigte auch ein Vorfall, mit dem Mayer etwas mehr als ein Jahr nach dem Rücktritt für Schlagzeilen sorgte. In Kitzbühel (Ö) drehte er komplett durch, musste von der Polizei abgeführt und ins Spital gebracht werden. Blick erfuhr damals, dass Mayer schon in den Jahren davor mit ähnlichen Aktionen auffiel. Kurz darauf teilte Österreichs Skiverband mit, dass Mayer «seit Jahren unter gesundheitlichen Problemen leide». Zu seinem Schutz wurde die Diagnose nicht öffentlich gemacht. Aber er wurde deswegen behandelt.
Leben als riesige Herausforderung
All die Probleme zu bewältigen, sei für ihn eine Herausforderung gewesen, so Mayer. «Aber das ganze Leben ist eine riesige Herausforderung. Wir sind dazu da, um Probleme zu meistern, weiterzukommen und uns gegenseitig voranzubringen.» Inzwischen betreut er den österreichischen Speed-Nachwuchs und wurde im Sommer zum Vizepräsidenten des Kärntner Skiverbandes gewählt.
Reizt ihn ein Comeback? «Ich habe mit dem Gedanken schon ein bisschen gespielt», gibt Mayer zu. An der WM in Saalbach (Ö) war er als Vorfahrer im Einsatz. Darauf habe er sich akribisch vorbereitet, sei auch mit alten Ski gefahren, mit denen er einst top performt hat. «Ich habe mir ein Hintertürchen offengelassen, wenn ich noch einmal Lust habe», meint Mayer. Fügt dann aber an: «Bisher hat er der letzte Funke noch gefehlt.»