Darum gehts
- Schweizer Ski-Stars streben nach weiteren Erfolgen in der neuen Saison
- Lara Gut-Behrami jagt Vreni Schneiders Rekord von 55 Weltcupsiegen
- Junge Wilde wollen erneut für Furore sorgen – nächste Generation in den Startlöchern
Unzählige Gänsehautmomente haben uns die Schweizer Ski-Stars letzten Winter beschert. Massgeblich daran beteiligt war Marco Odermatt (28). Der Nidwaldner gewann nicht nur den Gesamtweltcup, sondern auch die kleinen Kugeln in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom. In dieser Saison winken ihm zahlreiche Bestmarken.
Aber nicht nur Odermatt kann für weitere Schweizer Ski-Glanzmomente sorgen. Das haben seine Teamkollegen bereits letzten Winter bewiesen. Im Riesenslalom gehörten Loïc Meillard (29) und Vize-Weltmeister Thomas Tumler (35) zu seinen ärgsten Herausforderern, in den Speed-Disziplinen waren es unter anderem die jungen Wilden um Abfahrtsweltmeister Franjo von Allmen (24) und Alexis Monney (25).
Können sie an die letzte Saison anknüpfen? Die 44 Podestplätze bei den Männern waren Rekord, so oft haben sie noch nie gejubelt. Und damit einen Grossteil dazu beigetragen, dass das Schweizer Team seine vierterfolgreichste Weltcup-Saison zeigte. Nur dreimal gab es noch mehr Podestplätze: 1986/87 – 87, 1984/85 – 84 und 1985/86 – 77.
Gespannt sein darf man etwa, ob auch die Slalom-Kugeln wieder einmal an die Schweiz gehen. Die WM-Titel haben Loïc Meillard und Camille Rast (26) letzten Winter geholt, in der Disziplinenwertung mussten sie sich (noch) geschlagen geben. Bei den Männern ist es 58 Jahre her, seit Dumeng Giovanoli als bisher einziger Schweizer die Kugel gewann, bei den Frauen ist Vreni Schneider (1995) die letzte Schweizer Siegerin.
Gut-Behrami jagt Schneider
Apropos Schneider. Bleibt sie die Schweizerin mit den meisten Weltcupsiegen? Lara Gut-Behrami (34) fehlen sieben Erfolge, um mit ihr gleichzuziehen. Schafft das die Tessinerin in ihrer letzten Saison? Sieben Siege hat Gut-Behrami in einem Winter auch schon geschafft – in der Saison 2013/14, zehn Jahre später stand sie gar achtmal zuoberst auf dem Podest.
Olympia soll der gloriose Schlusspunkt unter ihre Karriere werden. Räumen die Schweizer Ski-Cracks ähnlich viele Medaillen ab wie an der WM? Bei den letzten Winterspielen 2022 gab es neun Medaillen (fünfmal Gold). Nur einmal gabs mehr Medaillen bei Olympischen Spielen: 1988 in Calgary (11).
Emotionale Comebacks
Nicht nur auf die bereits genannten Athletinnen und Athleten dürfen sich die Schweizer Ski-Fans freuen. Unser Team hat noch weit mehr zu bieten. Emotional wirds etwa bei Niels Hintermann (30), der nach seiner Krebserkrankung sein Comeback geben wird. Auch Gino Caviezel (33), Josua Mettler (27) und Jasmine Flury (32) stehen nach schweren Verletzungen vor der Rückkehr.
An der WM stand Marc Rochat (32) in der Team-Kombi als Dritter auf dem Podest – gelingt ihm der Sprung in die Top 3 nun auch erstmals im Weltcup? Und was zeigt Ramon Zenhäusern (33) nach seiner Seuchen-Saison (sechs Nuller in elf Rennen)?
Die jungen Wilden
Zudem warten bereits die nächsten jungen Wilden darauf, im Weltcup für Furore zu sorgen. Malorie Blanc (21) hat dies schon gemacht, als sie in ihrer Premieren-Abfahrt Zweite wurde. Top-Talent Lenz Hächler (22) hat sich mit dem Sieg in der Riesenslalom-Wertung im Europacup den Fixplatz für den Weltcup gesichert. Allerdings hatte Hächler im Sommer mit Verletzungspech zu kämpfen. Dennoch stand er in Sölden (Ö) am Start – und schied im ersten Lauf aus.
Daneben wollen Stefanie Grob (21, Junioren-Weltmeisterin Abfahrt 2025), Janine Mächler (20) oder Sue Piller (20) bei weiteren Weltcup-Einsätzen zeigen, was sie können. Noch ohne Rennen auf höchster Stufe sind Jasmin Mathis (21, Junioren-Weltmeisterin Super-G 2025), Philipp Kälin (21, Junioren-Vizeweltmeister Abfahrt 2025) und Sandro Manser (19, Junioren-Vizeweltmeister Super-G 2025). Womöglich ändert sich das in dieser Saison.
Anders sieht es bei Shaienne Zehnder (19) aus. Sie gab im ersten Rennen ihr Weltcupdebüt. Im Sölden-Riesenslalom wurde sie mit 7,23 Sekunden Rückstand 54. «Am Morgen habe ich neben Shiffrin den Hang besichtigt – das war mega cool», sagt Zehnder nach ihrer Premiere zu Blick. Und fügt an: «Nun habe ich Lust auf mehr.»
Grosse Namen wieder im Weltcup?
Auch grosse Namen könnten wieder im Weltcup auftauchen. Rémi Cuche (25), Neffe von Didier Cuche, stand im Januar 2024 vor seinem Debüt. Doch im Training auf der Streif zog er sich einen Kreuzbandriss zu und hat seither kein Rennen mehr bestritten. Ob er in dieser Saison erstmals auf der grossen Bühne fahren darf, wird sich zeigen.
Gleiches gilt für Anna (17) und Sophia (18) Flatscher. Die beiden sind die Töchter von Sonja Nef und stehen in diesem Winter erstmals im Kader von Swiss-Ski.