Deshalb wurde Leandra bei erstem Skirennen disqualifiziert
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Zehnder-Zwillinge im Interview:Deshalb wurde Leandra bei erstem Skirennen disqualifiziert

Warum werden sie verwechselt?
Diese Schweizer Ski-Zwillinge musst du dir merken

Die Zwillingsschwestern Shaienne und Leandra Zehnder machen im Skisport Karriere. Trotz unterschiedlichen Aussehens werden sie oft verwechselt. Shaienne feierte kürzlich ihr Weltcup-Debüt in Sölden, während Leandra ebenfalls ins Swiss-Ski-Kader aufgestiegen ist.
Publiziert: 00:24 Uhr
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Aktualisiert: vor 38 Minuten
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Leandra Zehnder (oben) ist eine Minute älter als Schwester Shaienne (unten). Beide zählen zu den grössten Schweizer Ski-Talenten.
Foto: Zamir Loshi

Darum gehts

  • Zwillingsschwestern Shaienne und Leandra Zehnder streben Skikarrieren an
  • Aufgewachsen auf Bauernhof, Familie zog für bessere Trainingsbedingungen um
  • Shaienne feierte Weltcup-Premiere in Sölden mit Rang 54 und 7,23 Sekunden Rückstand
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Eine hat braune Haare, die andere ist blond. Und auch sonst sehen sie sich nicht wirklich ähnlich. Dennoch wurden Shaienne und Leandra Zehnder von ihrer Lehrerin früher häufig verwechselt. Sie sind zwar Zwillinge, aber nicht eineiige. Warum also die Konfusion? «Keine Ahnung!», meinen die 19-Jährigen lachend. Wirklich gestört hat sie das aber nie. Viel wichtiger war den beiden immer, dass sie in der Freizeit Ski fahren durften. Es war mit Abstand ihr grösstes Hobby.

Längst ist daraus mehr geworden: Shaienne feierte in Sölden (A) ihre Weltcup-Premiere. Rang 54 und 7,23 Sekunden Rückstand. Zehnder: «Zuerst habe ich wegen der schlechten Sicht nichts gesehen und dann verschlug es mir im Steilhang die Ski. Trotzdem nehme ich viel Positives mit. Am Morgen habe ich neben Shiffrin den Hang besichtigt – das war mega cool. Und nun habe ich Lust auf mehr.»

Das trifft auch auf Zwillingsschwester Leandra zu. Sie feuerte mit Mutter Yolanda und Vater Bänz die Weltcup-Debütantin am Rettenbachgletscher an und hat ebenfalls Talent – ein Jahr nach Shaienne hat auch sie den Sprung ins Swiss-Ski-Kader geschafft. «Ich war als Kind lange nicht so ehrgeizig wie Shaienne, aber dann hat es mich auch gepackt», erklärt Leandra.

«Wir fuhren dem Nachbarn in die Hauswand»

Bereits bei der Geburt drückte Leandra kräftig aufs Gaspedal. «Stimmt, ich bin nur eine Minute nach Shaienne zur Welt gekommen», lacht sie. Die beiden wuchsen auf einem Bauernhof in Walterswil BE auf. «Es war ein Paradies, wir konnten uns immer austoben, hatten ein Trampolin, eine Slackline und Papa baute uns sogar einen Pumptrack zum Velofahren», so Shaienne.

Die Eltern unterstützten ihre Kinder stets – auch den jüngeren Bruder Kjetil (16) – egal ob auf oder neben den Ski. Einzig den Mini-Töff mussten sie den drei eines Tages entziehen. «Weil wir dem Nachbarn in die Hauswand gefahren sind», so Leandra – beide lachen. Passiert ist niemandem was.

Der Kater ist daheim der King

Als Shaienne und Leandra 15 waren, zog die Familie nach Faulensee BE. «Hier war die Distanz zu den Rennen und Trainings deutlich kürzer. Das hat vieles vereinfacht», so Shaienne.

Beide machten die Handelsschule, der Fokus geht aber immer mehr in Richtung Skisport. Der unbestrittene Star daheim ist allerdings keiner von ihnen, sondern eine flauschige Samtpfote mit blauen Augen. «Nevio ist so süss, er ist der King der Familie», so Shaienne. Und Leandra meint: «Wir verwöhnen ihn wirklich, aber er gibt uns viel zurück.»

Bleibt die Frage: Haben sie keine Erklärung dafür, warum sie auch heute noch häufig verwechselt werden? Shaienne: «Wir wurden und werden wohl von vielen einfach als Zwillinge abgestempelt. Dabei vergessen die Menschen, sich die Unterschiede zu merken.»

Sollten die beiden im Spitzensport durchstarten, dürfte sich dies bald ändern.

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