So überlegen kurvt Lara Gut-Behrami zum nächsten Sieg
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Keine fährt engere Radien:So überlegen kurvt Lara Gut-Behrami zum nächsten Sieg

16. Super-G-Sieg und 30. Weltcup-Erfolg
Jetzt jagt Lara Legende Erika Hess!

Lara Gut-Behrami (29) hat das oberste Weltcup-Podest im Super-G abonniert. Viertes Rennen, vierter Sieg. Sie lässt die Herzen aller Statistiker höher schlagen.
Publiziert: 01.02.2021 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2021 um 17:23 Uhr
Lara Gut-Behrami (Mitte) ist nicht zu stoppen. Sie gewinnt in Garmisch den vierten Super-G in Serie.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias Germann

Drei Jahre lang war es ruhig um Lara Gut-Behrami. Nicht neben der Piste, wo die streitbare Tessinerin regelmässig für Schlagzeilen sorgte. Vielmehr waren es ihre Leistungen auf dem Schnee, die nicht annähernd ihrem Talent entsprachen. Doch damit ist spätestens jetzt Schluss. Gut-Behrami fährt in Garmisch-Partenkirchen ihren vierten Super-G-Sieg in Serie ein und ist noch einen Sieg von einem besonderen Eintrag in den Geschichtsbüchern entfernt. Was ist gemeint? Einfach: Mit Katja Seizinger und Lindsey Vonn gab es bislang nur zwei Frauen, die fünf Super-G-Siege nacheinander errangen. Der Deutschen gelang dies zwischen 1997 und 1998, dem US-Star zwischen 2015 und 2016 – beide saisonübergreifend.

Für solche Rekorde hat Gut-Behrami wenig Gehör. «Ich schaue von Rennen zu Rennen», sagt die 29-Jährige. Glücklich ist sie dennoch. «Und ich bin stolz auf mich», ergänzt sie. Das darf Gut-Behrami auch sein. Wie schon am Samstag zeigt sie auf der schmierigen und mit Salz vollgepumpten Kandahar in Garmisch eine Top-Leistung. Technik, Taktik, Intuition und Mut – alles stimmt derzeit. Dazu strotzt die Tessinerin vor Selbstvertrauen. «Aber jetzt bin ich müde. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend, wir hatten viele Rennen, Verschiebungen und Regen. Nun fahre ich nach Hause zu meiner Familie und will eine Woche lang nichts von Skifahren wissen.»

Gut-Behrami schliesst zu Kostelic auf

Mit ihrem 30. Weltcupsieg rückt Gut-Behrami nahe an die Top-10 der Siegerinnen-Rangliste im Weltcup. Die Tessinerin schliesst zur kroatischen Ski-Legende Janica Kostelic auf und könnte im bereinigten Schweizer Ranking bald Ski-Legende Erika Hess (31 Siege) einholen.

Rangliste Ski-Weltcupsiege Frauen

1. Lindsey Vonn (USA): 82 Siege

2. Mikaela Shiffrin (USA): 68 Siege

3. Annemarie Moser-Pröll (Ö): 62 Siege

4. Vreni Schneider (Sz): 55 Siege

5. Renate Götschl (Ö): 46 Siege

6. Anja Pärson (Swe): 42 Siege

7. Marlies Schild (Ö): 37 Siege

8. Katja Seizinger (De): 36 Siege

9. Hanni Wenzel (Lie): 33 Siege

10. Erika Hess (Sz): 31 Siege

11. Lara Gut-Behrami (Sz) und Janica Kostelic (Kro): 30 Siege

1. Lindsey Vonn (USA): 82 Siege

2. Mikaela Shiffrin (USA): 68 Siege

3. Annemarie Moser-Pröll (Ö): 62 Siege

4. Vreni Schneider (Sz): 55 Siege

5. Renate Götschl (Ö): 46 Siege

6. Anja Pärson (Swe): 42 Siege

7. Marlies Schild (Ö): 37 Siege

8. Katja Seizinger (De): 36 Siege

9. Hanni Wenzel (Lie): 33 Siege

10. Erika Hess (Sz): 31 Siege

11. Lara Gut-Behrami (Sz) und Janica Kostelic (Kro): 30 Siege

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«Noch im Oktober wurde ich gefragt, ob ich je wieder ein Rennen gewinnen würde. Und nun werde ich sogar schon wieder auf den Gesamtweltcup angesprochen», nennt Gut-Behrami einen weiteren Aspekt. Tatsächlich liegt sie im Kampf um die grosse Kristallkugel lediglich 42 hinter Petra Vlhova (Svk), die als Garmisch-Zweite allerdings ein kräftiges Lebenszeichen von sich gibt. Holt Gut-Behrami nach 2016 zum zweiten Mal die grosse Kristallkugel? «Den Gesamtweltcup gewinnt man beim letzten Rennen im März und nicht jetzt», stapelt sie tief.

Immerhin: Der Super-G-Weltcup ist Gut-Behrami nicht mehr zu nehmen. Die zweitplatzierte Corinne Suter hat – bei zwei ausstehenden Rennen – 195 Punkte Rückstand auf ihre Teamkollegin. Ihre Chancen sind nur noch theoretischer Natur. So oder so: Zuerst will sich Gut-Behrami jetzt aufs Nichtstun konzentrieren. Es gilt, die Batterien für Cortina aufzuladen. Dort steht bereits in einer Woche der WM-Super-G auf dem Programm – mit Gut-Behrami als haushohe Favoritin. «Daran denke ich nicht. Ich bin einfach froh, dass ich trotz meiner Müdigkeit wieder gewinnen konnte», sagt sie. Für Prognosen, Statistiken und Zahlenspielereien sind schliesslich andere zuständig.

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