Darum gehts
- Riesiger Holz-Muni wird zur Hauptattraktion am ESAF in Mollis GL
- «Muni Max» entstand aus einer Vision des Vereins «Säntis Innovations-Cluster Holz»
- 21 Meter hoch, 36 Meter lang, 182 Tonnen schwer, 18’727 Schrauben
Eines steht schon drei Wochen vor dem ESAF fest: Gegen diesen ganz besonderen Giganten wird auch der neue Schwingerkönig wie ein Winzling aussehen! Und im Gegensatz zu den Schwingern ist der heimliche Star des Eidgenössischen schon jetzt auf dem Festgelände in Mollis GL präsent. Es ist ein riesiger Muni aus Holz, der in dieser Woche aufgebaut wurde und bereits der grosse Hingucker auf dem Gelände ist.
Das Gigantenprojekt hat einen nachvollziehbaren Namen erhalten: Muni Max. Maximal gross! Der Holzkoloss dürfte die ganz grosse Attraktion am ESAF im Glarnerland werden. Das Holzmonument ist das Zentrum im Muni-Dorf, der Gabentempel und die Schwingerbar liegen Max quasi zu Füssen.
Aufrichtfest nach vier Jahren Projektarbeit
Die beeindruckenden Zahlen zum Projekt? Muni Max ist 21 Meter hoch, fast 10 Meter breit und 36 Meter lang. Das Gewicht: 182 Tonnen! Die 437 vorgefertigten Elemente wurden nun mit 18’727 Schrauben zusammengebaut. Viele der beteiligten Firmen liessen ihre Lehrlinge am Projekt mitarbeiten, rund 500 waren beteiligt.
Am Donnerstag wird Aufrichte gefeiert. Als der traditionelle Baum in luftiger Höhe angebracht ist, gibts bei Projektleiter Stefan Müller feuchte Augen. «Den Muni tatsächlich fertig zu sehen, war ein bewegender Moment, mir kamen die Tränen», sagt er zu Blick.
Denn hinter dem Ostschweizer und seinen Mitstreitern liegt jahrelange Vorarbeit. Die Idee, am ESAF in Mollis mit einem Holzriesen aufzutrumpfen, entstand im Juli 2021 bei einer Veranstaltung des Vereins «Säntis Innovations-Cluster Holz», der sich im Bereich des Holzbaus auf alle möglichen Arten engagiert.
Es entstand die «Vision Max». «Es gab auch Widerstand und Kritik an der Idee. Es war ein Slalomlauf bis zur Realisation», sagt Müller, im normalen Leben Unternehmer in der Holzbranche.
Doch das Kernteam von rund 30 Personen zog seine Vision durch. Das Holz, grösstenteils Fichte, stammt aus Schweizer Wäldern. Es waren Bäume, die ohnehin gefällt werden mussten. Die Kosten belaufen sich auf rund vier Millionen Franken. Weil sich aber 220 Firmen und Institutionen wie die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz zu einer beispiellosen Zusammenarbeit zusammengetan haben, liessen sich die Kosten gut verteilen.
Nach dem ESAF soll der Muni eine Touristenattraktion werden
Und: Der Verkauf von Muni Max nach dem ESAF soll dafür sorgen, dass das Mega-Projekt mit einer schwarzen Null abschliesst. Projektleiter Müller: «Der Muni ist auf eine Lebensdauer von 25 Jahren ausgelegt. Es haben sich bereits mehrere Interessenten gemeldet.» Der Restwert beträgt rund 1,3 Millionen, dazu kommen für den Wiederaufbau und die zwischenzeitliche Lagerung nochmals einige Hunderttausend Franken.
Es sind vor allem Tourismusdestinationen wie Herisau AR sowie die Glarner Orte Elm und Braunwald, die ernsthaft damit liebäugeln, sich mit dem Riesen eine neue Attraktion zu sichern. Dann soll der Koloss auch mit Treppen als Aussichtspunkt begehbar werden, worauf am ESAF verzichtet wird.
Eines hat Muni Max aber schon jetzt geschafft: die ebenfalls schon praktisch fertiggestellte Schwing-Arena für 56’500 Fans in den Schatten zu stellen. Sonst ist das grösste temporäre Stadion der Welt an jedem Eidgenössischen das bauliche Highlight – in Mollis hingegen ist es der Holzgigant.