Darum gehts
Eine Niederlage von Samuel Giger löst stets viele Reaktionen aus. Schliesslich verliert der Thurgauer Schwinger nur wenig Gänge. Einen derart grossen Aufschrei wie nach seiner Niederlage gegen Pirmin Reichmuth gab es aber noch selten. Viele Schwing-Fans sprachen von einem Bschiss.
Der Auslöser dafür war die SRF-Uhr, die am vergangenen Sonntag beim Innerschweizer im TV eingeblendet wurde. Als diese ablief, hielt sich Giger noch immer auf der Brücke. Für viele war deshalb klar, dass der Gang zu lange dauerte.
SRF bemerkte Unterbruch nicht
Klarheit schaffte der Innerschweizer Kampfrichterchef Jules Schweizer. «Weil Reichmuth am Kopf getroffen wurde, hielt der Kampfrichter während des Gangs die Zeit an. Der Schwinger brauchte ein paar Sekunden, um sich davon zu erholen», erklärte er. Dieser rund 30-sekündige Unterbruch blieb vom SRF unbemerkt.
Auf Blick-Anfrage erklärte der TV-Sender, wie es dazu kam: «Solche Unterbrechungen werden nicht an SRF übermittelt. Die im Livebild eingeblendete Zeit beginnt mit dem Startzeichen des Kampfrichters zu laufen. Da sie nicht mit der analogen Uhr des Kampfrichters verbunden ist, dient sie lediglich zur Orientierung.»
Veränderungen? Nein!
Es ist nicht das erste Mal, dass die SRF-Uhr für Verwirrung sorgt. Beim letztjährigen Schlussgang am Berner Kantonalen kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Auch damals verlor Giger scheinbar nach Ablauf der Zeit. Erst im Nachhinein wurde bekannt, dass der Kampfrichter den Gang unterbrochen hatte, weil Fabian Staudenmann (25) sich die Schuhe binden musste.
Führen diese beiden Beispiele zu Anpassungen? Nein, SRF wird während der Übertragung weiterhin betonen, dass es sich bei ihrer Uhr lediglich um einen «Anhaltspunkt» und nicht um die offizielle Zeit handelt. Wie im Schwingen üblich gilt letztlich das, was der Kampfrichter sieht und sagt.