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Knatsch ist vorprogrammiert
Bricht ESV-Boss bei ESAF-Spitzenpaarungen ein ungeschriebenes Gesetz?

Über der Sägemehlschweiz braut sich ein Gewitter zusammen. Ausschlaggebend für die explosive Lage ist die Unberechenbarkeit von Chef-Einteiler Stefan Strebel.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Der technische Leiter des ESV, Stefan Strebel, hat schon vor drei Jahren ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen.
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Darum gehts

  • Konflikt zwischen ESV-General Strebel und Schwingerkönig Forrer eskaliert vor ESAF-Startpaarungen
  • Strebel könnte kontroverse Paarung Wicki gegen Moser für Eidgenössisches vorschlagen
  • Sechs Eidgenössische Kränze gewann Christian Oesch zwischen 1989 und 2004
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Marcel W. PerrenReporter Sport

Die Verbindung zwischen ESV-General Stefan Strebel (48) und Schwingerkönig Nöldi Forrer (46) ist seit Jahren vergiftet. Im Sägemehlring sind sich der Aargauer und der Toggenburger zwar nur einmal begegnet – 2004 machte Forrer mit Strebel am ESAF in Luzern kurzen Prozess. Aber seit der dreifache Eidgenosse aus dem Freiamt 2020 das Amt des technischen Leiters beim Eidgenössischen Schwingerverband übernommen hat, lieferte er sich zahlreiche Fernduelle mit König Forrer.

Es war im Corona-Winter 2021, als es zwischen den beiden Titanen erstmals heftig krachte. Strebel wollte in dieser Corona-Phase beim Bundesamt für Sport eine Trainingsöffnung für die besten 120 Schwinger erzielen, Forrer sprach sich indes im Blick gegen eine Zweiklassengesellschaft aus. Strebel bezeichnete Forrer darauf öffentlich als «Cervelat-Promi», was der Schwingerkönig von 2001 wiederum nicht auf sich sitzenliess.

Strebels Gesetzbuch beim letzten ESAF

Nun ist der nächste Knatsch vorprogrammiert. Nämlich dann, wenn Strebel am Mittwochabend die Startpaarungen für das Eidgenössische Kräftemessen im Glarnerland publik macht. Vor drei Jahren löste Strebel in Pratteln mit der Paarung Christian Stucki gegen Damian Ott bei Traditionalisten einen veritablen Sturm der Entrüstung aus. «Damit hat er einmal mehr gezeigt, dass er auf ungeschriebene Gesetze keine Rücksicht nimmt», kommentierte Forrer damals.

Eines der ungeschriebenen Gesetze im Schwingsport beinhaltet, dass der amtierende König bei seiner Titelverteidigung im ersten Gang mit einem Kontrahenten zusammengreifen muss, der mindestens einen Eidgenössischen Kranz auf dem Konto hat. Aber der Toggenburger Damian Ott war 2022 vor seinem Zweikampf mit dem regierenden König Stucki noch kein Eidgenosse.

Sechsfacher Eidgenosse warnt vor «Scheiss-Gang»

«Ich gehe schwer davon aus, dass er auch diesmal eine Einteilung präsentieren wird, die niemand erwartet», sagt Forrer. Eine Startpaarung, die für viele Experten unvorstellbar ist, lautet Joel Wicki gegen Michael Moser. Der 20-jährige Berner hat zwar in dieser Saison am Berner Kantonalen triumphiert und war Co-Sieger am Nordostschweizerischen. Aber weil das Top-Talent aus dem Emmental noch keinen Eidgenössischen Kranz in der Vitrine hat, spricht sich auch Christian Stucki (König von 2019) in aller Deutlichkeit gegen diese Einteilung aus: «Ich habe nicht vergessen, dass ich 2022 als Titelverteidiger im Anschwingen gegen einen sogenannten Nicht-Eidgenossen angetreten bin. Aber Damian Ott hatte 2021 zusammen mit Giger und Staudenmann den Eidgenössischen Anlass in Kilchberg gewonnen, während Moser bis jetzt auf nationaler Ebene noch keine Top-Platzierung vorweisen kann.»

Doch bekanntermassen liebt es Strebel, das zu tun, was von der Mehrheit abgelehnt wird. Und deshalb könnte es eben doch zum Duell zwischen Wicki und Moser kommen. Zumal Strebel auch gerne Paarungen kreiert, die beim letzten Aufeinandertreffen keine Entscheidung erbracht haben. Zur Erinnerung: Wicki und Moser trennten sich am letzten Juli-Sonntag auf dem Brünig mit einem Gestellten. «Aber dieser Gang zwischen Wicki und Moser beim Bergklassiker war ein Scheiss-Gang! Auch deshalb bin ich dagegen, dass die beiden zum Auftakt in Mollis zusammen greifen», poltert der Berner Christian Oesch (57), der zwischen 1989 und 2004 sechs Eidgenössische Kränze erobert hat. Oesch plädiert dafür, «dass Wicki mit Giger eingeteilt wird, Moser würde ich gegen Ott kämpfen lassen.»

Berner Oberländer unterstützt Tabubruch

Es gibt aber dann doch noch einen renommierten Experten, der mit der Paarung Wicki-Moser leben könnte. Die Rede ist vom Diemtigtaler Roland Knutti (49), der bis 2012 als Trainingsleiter der Berner Oberländer und in der Einteilung tätig war. «Rein sportlich betrachtet wäre diese Affiche durchaus vertretbar, wenn man bedenkt, dass Moser neben seinen beiden Teilverbandssiegen auch bei den Berg-Klassikern am Schwarzsee und auf dem Weissenstein die Qualifikation geschafft hat. Ich traue Moser wegen seiner vielseitigen Schwingweise als einzigem zu, dass er bei diesem Eidgenössischen alle acht Kämpfe gewinnt.» Die Antwort, mit welcher Paarung Strebel wirklich überraschen wird, gibt es am Mittwoch um 17 Uhr.

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