Staudenmann weint bittere Tränen
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Königstitel ist futsch:Staudenmann weint trotz Sieg bittere Tränen

«Ich hätte die Note 10 verdient»
Staudenmann über Forrer-Kritik und das Duell gegen Schneider

Der Königstitel war das Ziel von Fabian Staudenmann. Die Enttäuschung ist gross. Nun äussert er sich dazu und reagiert auch auf Kritik von König Nöldi Forrer.
Publiziert: 04.09.2025 um 20:15 Uhr
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Fabian Staudenmann verpasst den Königstitel in Mollis.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • Fabian Staudenmann verpasst Königstitel, die Enttäuschung ist gross
  • Er spricht über seine Gefühlslage und die verwehrte Maximalnote
  • Auch zum VAR im Schwingsport hat der Berner eine klare Meinung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Fabian Staudenmann (25) sitzt am Boden und weint bittere Tränen. Sein grosses Saisonziel hat er verpasst. Einen Viertelpunkt hinter König Armon Orlik (30) wird er am ESAF Zweiter. Den Unterschied macht der siebte Gang, als ihm gegen Domenic Schneider (31) trotz vermeintlichem Plattwurf die Maximalnote nicht gegeben wird.

Genau deswegen ist er nicht punktgleich mit Orlik, Werner Schlegel (22) und Samuel Giger (27). Eine Situation, die ihm wohl als einzigem Nicht-Nordostschweizer den Platz im finalen Kampf gesichert hätte.

Dazu äussern mag sich Staudenmann am Sonntagabend nicht. Erst mit einigen Tagen Abstand spricht er über seine Gefühlslage. «Das Negative überwiegt noch ziemlich deutlich», sagt er gegenüber der «Berner Zeitung». Und betont, die Enttäuschung dürfe Platz haben. «Ich muss alles verarbeiten und lasse die negativen Emotionen zu.» Auf die Frage, ob er sich bei der Benotung gegen Schneider betrogen fühle, antwortet er: «Ich hätte die Note 10 verdient – für mich war es ein Plattwurf.»

«Kenne die Hintergründe nicht»

Er habe alles dafür getan, aber er müsse akzeptieren, was die Kampfrichter entscheiden. Auch deswegen sei er nicht zu ihrem Tischchen gerannt, um sich zu beschweren. «Aus meiner Sicht gehört sich das nicht», erklärt Staudenmann. Vom Rekurs, den die Berner gegen die Benotung einlegten, hat er nichts mitbekommen. «Ich kenne die Hintergründe nicht, daher kann und will ich mich dazu nicht äussern.»

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Auch sein Verhalten nach dem Sieg gegen Schneider hat zu reden gegeben. Anstatt wie üblich sofort dem Gegner das Sägemehl vom Rücken zu putzen, hat er zunächst gejubelt. Das kritisierte König Nöldi Forrer (46) im Blick-Podcast «Hoselupf». «Nun, ich hoffte in diesem Moment auf die Schlussgangteilnahme und habe mich anschliessend bei Schneider bedankt und ihm den Rücken abgeputzt», lautet Staudenmanns Antwort auf diese Kritik.

Staudenmann ist gegen den VAR

Nicht nur das hat zu reden gegeben, sondern auch die vielen Fehlentscheide allgemein. Rufe nach dem VAR werden laut. Der scheidende Schwing-Boss Stefan Strebel sprach sich schon vor sechs Jahren dafür aus. Als er den «Zwilchhosen-VAR» testen wollte, «wurde ich von einem grossen Teil der Schwingerfamilie regelrecht verflucht», wie er einst Blick sagte.

Inzwischen sieht das anders aus. Nach dem ESAF meldeten sich zahlreiche ranghohe Funktionäre, die zumindest einen VAR-Test fordern. Ende Jahr übergibt Strebel seinen Posten an Fridolin Beglinger, der bisher nicht als VAR-Befürworter aufgefallen ist. Mit dem nun entstandenen Druck wird er wohl kaum um einen baldigen VAR-Test bei einem kleinen Fest herumkommen.

Staudenmann hat eine klare Meinung zum VAR, er ist dagegen. «Der Videobeweis nimmt dem Sport die Emotionen, also quasi das Lebenselixier», sagt er der «Berner Zeitung». Seiner Meinung nach sollen die Hebel bei der Ausbildung der Kampfrichter angesetzt werden, das ganze Wesen müsse überdacht werden.

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