«Das ist unglaublich!»
Königsfavorit Staudenmann begeistert YB-Goalie Keller im Penalty-Duell

Spitzenschwinger Fabian Staudenmann liess auf dem Trainingsplatz von YB sein Fussball-Talent aufblitzen. Torhüter Marvin Keller musste tief in die Trickkiste greifen. Nach dem Penalty-Duell tauschten die beiden Geschenke aus.
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Foto: Sven Thomann
Schwingen: Fabian Staudenmann begeistert YB-Goalie Marvin Keller
YB-Goalie Keller im Penalty-Duell mit Fabian Staudenmann
1:50
«Bin überrascht von der Power»:YB-Goalie Keller im Penalty-Duell mit Fabian Staudenmann

Darum gehts

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Nicola AbtReporter Sport
Publiziert: 12:30 Uhr
|
Aktualisiert: 12:39 Uhr

Als Fabian Staudenmann (25) den Trainingsplatz von YB betritt, staunt Goalie Marvin Keller. «Du bist eine brutale Maschine. Ich hätte drei Leibchen anziehen sollen», sagt er lachend zum Schwinger. Staudenmann wiegt gut 30 Kilo mehr als die Nummer eins im YB-Tor. Diese Wucht wird Keller später noch zu spüren bekommen.

Zuvor gesteht der Aargauer, dass er vom Nationalsport nicht wirklich viel versteht. «Aber mein Vater schaut sich die Schwingfeste jeweils ganz genau an.» Ihm gleich macht es Staudenmann bei den Spielen von YB. Rund zehnmal im Jahr geht der Berner ins Stadion.

Die Leidenschaft für den Fussball entdeckte Staudenmann erst als Teenager. Früher gehörte er einem Skiklub an. Durch den Königstitel von Kilian Wenger 2010 fand der Mathematikstudent wie so viele andere zum Schwingsport. 

Keller verrät Penalty-Geheimnisse

Nach dem lockeren Austausch gilt es langsam aber sicher ernst. Staudenmann zieht sich um und schnürt seine Fussballschuhe. Es ist ein etwas älteres Modell. «Sie entsprechen meinem bescheidenen Niveau auf dem Platz. Mit diesen Schuhen ist allen sofort klar, dass man von mir nicht zu viel erwarten kann», erklärt er.

Fabian Staudenmann hält sich nicht zurück: Mit voller Wucht schiesst er die Bälle in Richtung Tor.
Foto: Sven Thomann

Zum Einsatz kommen diese normalerweise nur einmal im Jahr. Nach der Saison nimmt Staudenmann jeweils an einem Dorfturnier in seiner Heimatregion teil. «Als Fussballer wäre ich ein klassischer Abräumer im Mittelfeld. Ohne technische Fähigkeiten, aber mit viel Körpereinsatz.» Keller ergänzt lachend: «Du wärst auf jeden Fall sehr unangenehm für jeden Gegenspieler.» 

Während sich Staudenmann warmmacht, will er dem YB-Goalie noch ein paar Geheimnisse entlocken. «Worauf schaust du bei einem Elfmeter?», fragt er Keller, der letzte Saison zum Penalty-Killer mutierte. Er parierte gleich drei Elfmeter. «Wenn dich ein Schütze ausschauen will und langsam anläuft, versuche ich möglichst lange stehen zu bleiben. Dann wird er nervös», so Keller.

Keller erklärt dem Schwinger, worauf er bei einem Penalty jeweils achtet.
Foto: Sven Thomann

Schwinger verblüfft mit Latten-Serie

Dass diese Taktik bei Staudenmann nicht funktioniert, realisiert er ziemlich schnell. Der Spitzenschwinger lässt sich auf keine Spielchen ein und hämmert den Ball so fest wie nur möglich in Richtung Tor. «Du kannst mich nicht lesen, weil ich selbst nicht weiss, wohin der Ball fliegen wird», sagt Staudenmann. Keller muss lachen und stimmt ihm zu: «Du bist tatsächlich unberechenbar.» 

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Fabian Staudenmann holt zum Penalty aus.
Foto: Sven Thomann

Nachdem die ersten Probeschüsse nacheinander ins, neben und über das Tor fliegen, legt Staudenmann plötzlich eine verrückte Serie hin. Einmal, zweimal, dreimal, viermal – fünfmal (!) trifft er hintereinander die Latte. «Das ist unglaublich», ruft Keller. «So etwas habe ich noch selten gesehen.» Staudenmann selbst reagiert ebenfalls überrascht. «Hätte ich das gewollt, wäre es mir sicher nicht gelungen.»

Nach einem kurzen Einwärmen haut Staudenmann die Bälle reihenweise ins Netz.
Foto: Sven Thomann

Psychospiele des YB-Goalies

Nach den Schüssen muss der Schwinger immer wieder einen Teil des Platzes flicken. «Der Rasen ist etwas weich. Das habe ich als Profi sofort gespürt», meint er mit einem Augenzwinkern. Nachdem ein weiterer Ball von Staudenmann im Netz zappelt, gilt es ernst. Staudenmann läuft an und lässt Keller keine Chance. «Deine Schüsse kommen brutal schnell – richtig stark!», lobt ihn der YB-Goalie, der auch den zweiten Versuch nicht parieren kann.

Dann greift Keller in die Trickkiste. Er positioniert sich etwas links von der Mitte. «Jetzt beginnen also die Psychospiele», ruft Staudenmann. Doch auch von diesen lässt sich der Berner nicht beirren. Nur einmal scheitert er am Torhüter. «Damit hätte ich nicht gerechnet», sagt er, als ihm Keller gratuliert. 

Keller verpasste Königskampf

Der YB-Goalie findet zum Abschluss einmal mehr lobende Worte: «Du hast das richtig gut gemacht. Deine Power ist gewaltig.» Dann überrascht Staudenmann Keller mit einem speziellen Geschenk. «Im Fussball tauscht man ja die Trikots, deshalb habe ich dir einen Pullover aus meinem Fanshop mitgebracht.»

Die beiden Spitzensportler verstehen sich bestens.
Foto: Sven Thomann

Keller revanchiert sich und überreicht dem Schwinger eines seiner Torhüter Leibchen. «Ich weiss nicht, ob dir das passt. Aber slimfit sieht bestimmt gut aus», scherzt der YB-Schlussmann, der nach dieser Begegnung unbedingt einmal an ein Schwingfest möchte. «Das können wir bestimmt organisieren», verspricht Staudenmann.

Die Entscheidung um den Königstitel am ESAF Ende August in Mollis wird Keller nicht live mitverfolgen können. Am 31. August um 16.30 Uhr spielen die Young Boys zu Hause gegen Lugano. «Ich hoffe, dass ich nach der Partie lese, dass du gewonnen hast. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen!» 

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