Angstgegner besiegt König Wicki im Schlussgang
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Kommentatoren geschockt:Angstgegner besiegt König Wicki im Schlussgang

«Das darfst du gegen diesen Gegner nicht tun»
Trainer von König Wicki mit spezieller Erklärung für die Schlussgang-Pleite

Marcel Bieri hat es wieder getan! Zum dritten Mal in Folge bodigt er Schwingerkönig Joel Wicki. Was ist sein Geheimrezept? Der Trainer von Wicki sieht in der Ausgangslage vor dem Schlussgang eine Gefahr.
Publiziert: 11.05.2025 um 23:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2025 um 08:53 Uhr
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Ein grosser Moment: Erstmals konnte Joel Wicki (oben.) Pirmin Reichmuth an einem Kranzfest bezwingen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Joel Wicki verliert überraschend gegen Marcel Bieri am Schwyzer Kantonalen
  • Die Schlussgang-Niederlage ist die dritte in Folg gegen den gleichen Gegner
  • Der Trainer von Wicki glaubt, dass ihm die gute Ausgangslage nicht half
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Nach dem Schlussgang am Schwyzer Kantonalen drängen sich vier Fragen auf. Erstens: Lag Schwingerkönig Joel Wicki (28) wirklich auf dem Rücken? Er drehte sich beim Siegeswurf von Marcel Bieri (30) blitzschnell aus. Und schaute dann verdutzt zum Kampfrichtertisch. Seine Fans sind sich einig: Ihr Liebling ist Opfer eines Fehlentscheids geworden.

Klarheit schaffen die Fernsehbilder. Sie zeigen Wicki mit beiden Schultern im Sägemehl. 

Womit wir bei der zweiten Frage wären: Wie kam es zur Niederlage nach einem so starken Tag? Bis zum Schlussgang schien der Landwirt unschlagbar. Im ersten Gang bodigte er erstmals an einem Kranzfest Pirmin Reichmuth (29). Seinen Urschrei dürften auch die Mönche im Kloster Einsiedeln nebenan gehört haben.

Bieri plötzlich ein Königsfavorit?

Wicki selbst spielte den Triumph über den ärgsten Konkurrenten aus der Innerschweiz danach herunter. Von einem «Prestigesieg» wollte er nichts wissen. Sein Trainer und Freund Daniel Hüsler zeigt sich deutlich euphorischer: «Für den Kopf ist das brutal wichtig – ein riesiger Boost.» Schliesslich ist der 1,83 Meter grosse Wicki 15 Zentimeter kleiner als Reichmuth.

Danach feierte er vier souveräne Siege. Der Luzerner kämpfte nie länger als zwei Minuten. Entsprechend vielversprechend schien die Ausgangslage vor dem Schlussgang. Wicki hatte derart viel Vorsprung, dass ihm ein Gestellter zum Festsieg reichte. Und genau da sieht Trainer Hüsler einen möglichen Grund für die Niederlage. «Dieses Wissen im Hinterkopf verführt zum Taktieren. Aber das darfst du gegen einen solch starken Gegner nicht.» 

Bieri hingehen musste voll auf Sieg schwingen. Er nahm volles Risiko und wurde dafür belohnt. Für Bieri ist es der dritte Sieg in Folge gegen Wicki. Das Wort «Angstgegner» drängt sich auf. Und damit auch die dritte Frage: Was ist sein Geheimrezept? «Ich habe keines», sagt er lachend.

«Was mir sicher behagt, ist die Rolle des Aussenseiters.» Das dürfte sich langsam ändern. Im letzten Jahr triumphierte er an zwei Teilverbandsfesten. Jetzt bereits der nächste Festsieg. Zählt Bieri nun zu den Königsfavoriten? «Ich hoffe es nicht.»

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