«Wird Diskussionen auslösen»
Bei der Tour de Suisse kommts zur grossen Revolution

Seit Jahren wird die Tour de Suisse von finanziellen Problemen geplagt. Um die Zukunft zu sichern, folgt jetzt die grosse Modus-Revolution – verbunden mit einem Pionierschritt.
Publiziert: 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 11:38 Uhr
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Grosse Revolution bei der Tour de Suisse.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Tour de Suisse revolutioniert: Männer und Frauen fahren ab 2026 parallel
  • Rundkurse mit Start und Ziel am gleichen Ort für attraktiveres Erlebnis
  • Männer-Tour verkürzt auf 5 Tage, Frauen-Tour um eine Etappe verlängert
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Grosse Revolution bei der Tour de Suisse: Ab 2026 kommt die traditionsreiche Schweizer Rundfahrt in einem völlig neuen Gewand daher.

Anstatt die Männer und Frauen nacheinander fahren zu lassen, werden sie neu an fünf Tagen parallel unterwegs sein. Für die Männer-Tour ist das allerdings ein heftiger Einschnitt im Vergleich zu früher: Die Tour de Suisse dauert statt acht nur noch fünf Tage. Zudem werden die fünf Etappen allesamt als Rundkurse mit Start und Ziel am gleichen Ort konzipiert.

Die Tour der Männer wird also um drei Tage kürzer, während die Frauen eine Etappe dazugewinnen. Dieser Schritt sei notwendig, um die Tour finanziell nachhaltig aufzustellen, erklären die Organisatoren in einer Medienmitteilung. Sprich: Die Revolution soll die Tour retten, denn zuletzt war der Sport-Grossanlass stets eine finanzielle Gratwanderung. Und auch wegen der Strassensperrungen jährlich neue Start- und Zielorte zu finden, war je länger je mehr schwieriger und komplizierter.

Tour de Suisse als Gleichstellungs-Pionier

Die Hoffnung nun: Durch die Rundkurse und je ein Männer- und Frauen-Rennen am selben Tag soll ein attraktiveres Erlebnis für Fans, Sponsoren und TV-Stationen geschaffen – und dementsprechend die Einnahmen gesteigert werden.

In der diesjährigen Ausgabe, als die letzte Etappe der Frauen am selben Tag wie die erste der Männer stattgefunden hat, habe dies bereits gut geklappt, findet Tour-Boss Olivier Senn: «Die erfolgreiche Doppel-Etappe in Küssnacht 2025 hat gezeigt, dass dieser Ansatz über enormes Potenzial verfügt.»

Damit übernimmt die Tour de Suisse eine Pionierrolle und wird zur ersten Rundfahrt, welche die Frauen und Männer gleichstellt. «Innert weniger Jahre haben die grossen Markenteams ihre Strukturen für die Frauen auf ein ähnliches Niveau wie jenes der Männer entwickelt», betont Tour-de-Suisse-Sportdirektor David Loosli die neuen sportlichen Perspektiven, die dadurch entstehen können: «Unser neues Konzept eröffnet sämtlichen UCI WorldTeams sowie deren Topfahrerinnen und -fahrern die Möglichkeit, ein attraktives, neues Rennformat zu erleben.»

Diskussionen werden erwartet

Auch beim TV-Partner SRF blickt man optimistisch auf die Änderungen. Das neue Konzept ermögliche eine effizientere Planung der Produktion, äussert sich Roland Mägerle, Leiter SRF Sport. Zudem biete es neue Möglichkeiten für den Zuschauer: «Zwei Rennen pro Tag machen die Tour de Suisse auch für das TV-Publikum zu einem noch abwechslungsreicheren Erlebnis.»

Dennoch sind sich die Organisatoren bewusst, dass dieser radikale Neustart auch «Diskussionen auslösen wird», wie CEO Gabriela Buchs erklärt.

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