Downhill-Weltmeisterin Valentina Höll (23) gibt nach dem Rennen der Frauen gerade ihr Siegerinterview bei SRF, als die Österreicherin zusammenzuckt, den Zielhang hochblickt und sagt: «Jetzt ist da einer voll in die Crowd gekracht.»
Dieser Fahrer war der im Männer-Downhill früh gestartete Venezolaner Antony Ruiz. TV-Bilder zeigen, wie er, wohl entkräftet nach der ruppigen und steilen Abfahrt beim WM-Downhill in Champéry VS, die Kontrolle über sein Velo verliert, und statt über die letzte Schanze vor dem Ziel zu fahren, mit rund 50 km/h praktisch ungebremst in die Zuschauer rast.
Vier Verletzte in der Zuschauermenge
Was für ein Schock an der Mountainbike-WM im Wallis. Wie die Kantonspolizei später mitteilt, mussten von vier Verletzten zwei Personen mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden. Betroffen ist gemäss Mitteilung ein 8-jähriges Mädchen und eine 52-jährige Frau. Sie sind beide nicht lebensbedrohlich verletzt worden. Ruiz selber hat den Zwischenfall offenbar unbeschadet überstanden.
Der schwere Crash überschattet den Prachtstag in Champéry, der mit vielen Fans eigentlich ein grandioses Velo-Fest war. Dass sich im Downhill die Fahrerinnen und Fahrer einem erheblichen Sturzrisiko aussetzen, liegt in der Natur der Sache, bei den Fahrten direkt durch den Wald und in anderen Streckenabschnitten gibts kaum Sturzraum, die Gefahr fährt immer mit.
Doch wurde der Sicherheit der Zuschauer zu wenig Beachtung geschenkt? Der böse Crash wird nun von der Polizei untersucht. Xavier Bigard ist beim Weltverband UCI Chefarzt und sagt zu RTS, dass solche Unfälle mit Fans sehr selten vorkommen. «Die einzige Möglichkeit, diese Art von Unfällen zu vermeiden, sind Veranstaltungen ohne Publikum.»