Rad-Ass Bissegger (26) erklärt WM-Verzicht und verrät süsses Geheimnis
«Die WM macht für mich keinen Sinn»

Stefan Bissegger verzichtet auf WM-Teilnahme in Ruanda. Der Schweizer Zeitfahrspezialist sieht aufgrund des steilen Profils keine Chance auf einen Spitzenplatz.
Publiziert: 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 18:57 Uhr
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Die WM in Ruanda? «Da habe ich keine Chance auf einen Spitzenplatz. Und nur als Tourist fliege ich nicht dorthin», sagt Stefan Bissegger.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Die erste Strassenrad-WM in Afrika findet in Kigali, Ruanda, statt
  • Mehrere Stars sagen ab, die Strecken gelten als enorm anspruchsvoll
  • Einzelzeitfahren über 40,6 Kilometer mit 680 Höhenmetern sind zu bewältigen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Satte 100 Jahre musste Afrika warten. Nun ist es bald so weit: Erstmals finden die Strassenradweltmeisterschaften auf dem zweitgrössten Kontinent der Welt statt. Genauer: in Kigali, Ruanda (21. bis 28. September). «Ich hoffe auf einen Schub für den ganzen Kontinent», sagt Biniam Girmay. Der 25-jährige Eritreer ist seit langem der beste Radprofi Afrikas, er gewann schon drei Tour-de-France-Etappen. Bloss: Längst nicht alle Zweirad-Asse haben Lust auf die historische WM.

«Für mich macht sie auch keinen Sinn», sagt Stefan Bissegger (26). Der Thurgauer verzichtet. Aus welchem Grund? Es sind einige. Der wichtigste: Seine grosse Spezialität, das Einzelzeitfahren, ist für ihn dort zu steil.

680 Höhenmeter sind auf den 40,6 Kilometern dieses Spezialrennens zu bewältigen. «Da habe ich keine Chance auf einen Spitzenplatz. Und nur als Tourist fliege ich nicht dorthin», so Bissegger.

Küng: «Bin nicht chancenlos»

Noch ist die Selektion von Swiss Cycling nicht kommuniziert. Blick weiss aber, dass Stefan Küng (31) und Mauro Schmid (25) die Schweizer Flagge im Kampf gegen die Uhr hochhalten werden. Weil sie aber wie Bissegger mehr Kilos als andere auf die Waage bringen, wäre eine Medaille im Einzelzeitfahren eine dicke Überraschung.

Oder doch nicht? Küng: «Das Strassenrennen mit seinen 5475 Höhenmetern ist viel zu schwer für mich, da mache ich mir nichts vor. Aber bei harten Zeitfahren bin ich auch schon vorn reingefahren. Ich bin nicht chancenlos.» Schmid hofft ebenfalls auf ein gutes Resultat. «Allerdings ist es ein sehr langes Zeitfahren, was mir weniger liegt. Dennoch ist es eine coole Sache.»

Jetzt hat Bissegger neben einem Sohn auch eine Tochter

Vor Bissegger haben in den vergangenen Wochen mehrere Stars für Afrika abgesagt: Die Dänen Jonas Vingegaard (28) und Mads Pedersen (29) verzichten, und auch Mathieu van der Poel (30, Ho) wird im «Land der 1000 Hügel», wie Ruanda genannt wird, nicht starten. Es dürften weitere Absagen folgen. Vielleicht, weil die Strecken zu brutal sind – aber auch die Höhenlage (1570 Meter über Meer), die lange Reise und die Impfungen schrecken einige ab.

Bisseggers nächstes Ziel ist die Europameisterschaft ab 1. Oktober in Frankreich. Dort will er nach 2022 zum zweiten Mal Zeitfahr-Gold holen. Vorerst ist er daheim und trainiert nach seinem frühen Out bei der Tour de France, als er in der ersten Etappe stürzte und eine Gehirnerschütterung erlitt. «Und wenn ich mal freie Zeit habe, kümmere ich mich gern um Julia», erzählt er. Julia? Sie ist nach Sohn Oliver (2) das zweite Kind der Familie und kam vor wenigen Wochen zur Welt.

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