Philipsen holt Maillot Jaune
Bissegger muss Tour de France nach Sturz bereits aufgeben – auch Ganna out

Für Stefan Bissegger ist die 112. Tour de France bereits am ersten Tag zu Ende. Der Thurgauer muss die dreiwöchige Rundfahrt nach einem heftigen Sturz in der 1. Etappe aufgeben.
Publiziert: 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 21:16 Uhr
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Wie schon an der Tour de Suisse stürzt Stefan Bissegger auch am ersten Tag der Tour de France schwer, kann diesmal die Rundfahrt aber nicht fortsetzen
Foto: GIAN EHRENZELLER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Schon nach rund 50 km kommt Bissegger zu Fall. Zwar setzt er das Rennen sichtlich gezeichnet fort, steigt jedoch rund 45 km vor dem Ziel in Lille endgültig vom Velo. Wie sein Team Decathlon AG2R La Mondiale am Samstagabend mitteilt, zog sich der frühere Zeitfahr-Europameister beim Sturz eine Gehirnerschütterung zu.

Das gleiche Schicksal erleidet mit dem Italiener Filippo Ganna noch einen anderen Spezialist für Prüfungen im Kampf gegen die Uhr. Der Weltmeister von 2020 und 2021 galt als einer der grossen Favoriten für das flache Einzelzeitfahren am Mittwoch in Caen.

Philipsen erster Leader

Der Belgier Jasper Philipsen sichert sich im Massensprint der 1. Etappe in Lille das erste Leadertrikot der 112. Tour de France. Der nervöse Auftakt mit Stürzen und einer Windkante bringt gleich reihenweise Verlierer.

Mit Jasper Philipsen setzt sich nach grösstenteils flachen 184,9 km einer der favorisierten Sprintspezialisten durch. Der 27-jährige Belgier aus dem Team Alpecin-Deceuninck überquert die Ziellinie unmittelbar vor dem Eritreer Biniam Girmay und dem Norweger Sören Waerenskjold. Mit seinem bereits zehnten Etappensieg im Rahmen der Frankreich-Rundfahrt lässt sich Philipsen erstmals ins Maillot jaune einkleiden.

Über dessen Coup kann sich mit Silvan Dillier auch ein Schweizer freuen. Philipsens Aargauer Teamkollege verrichtet zu Beginn einer hektisch verlaufenen Startetappe mit zahlreichen Stürzen viel Tempoarbeit an der Spitze des Feldes, die es ermöglicht, dass die Ausreissergruppe des Tages schon früh wieder eingeholt wird.

Während Philipsen der grosse Gewinner des Tages ist, bringt die 1. Etappe zahlreiche Verlierer hervor. Mit Remco Evenepoel und Primoz Roglic büssen zwei Anwärter auf ein Topergebnis im Gesamtklassement wertvolle Sekunden ein, nachdem sich das Feld auf der Windkante rund 16 km vor dem Ziel geteilt hat. Den Anschluss verlieren dabei auch die hoch gehandelten Sprinter Tim Merlier und Jonathan Milan.

Topfavorit Tadej Pogacar, der nach seinem vierten Gesamtsieg strebt, und sein erster Herausforderer Jonas Vingegaard hingegen halten sich schadlos.

Die 2. Etappe vom Sonntag, die über 209 km von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer führt, scheint auf den ersten Blick aufgrund des lange Zeit flachen Geländes harmlos zu sein, aber das Finale ist mit einigen besonders steilen, kurzen Anstiegen gespickt. Ein ideales Terrain also für starke Puncher wie Mathieu van der Poel - und eine echte Herausforderung für so manchen Sprinter.

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