Darum gehts
- Noah Dettwiler erholt sich von schwerem Unfall, Moto3-Team reserviert Platz
- SIC58-Teamchef Paolo Simoncelli bestätigt Dettwiler als zukünftigen Fahrer
- 20-jähriger Schweizer bleibt auf Intensivstation in Kuala Lumpur
Zwischen Sonntag und Mittwoch hielt die MotoGP-Welt drei Tage lang den Atem an. Noah Dettwiler (20) verunfallte in der Besichtigungsrunde vor dem Start des Malaysia-GPs schwer und schwebte daraufhin zwischenzeitlich in Lebensgefahr, ehe am Mittwoch endlich Entwarnung gegeben werden konnte. Sein Zustand habe sich stabilisiert und sei nicht länger kritisch.
Moto3-Team reserviert Platz für Dettwiler
Am Donnerstag macht eine weitere positive Meldung rund um Dettwilers Zukunft die Runde. Das Moto3-Team SIC58 reserviert einen Platz für den Schweizer Piloten in der kommenden Saison. Teamchef Paolo Simoncelli schreibt in seinem Blog: «Wie ihr wisst, war Noah Dettwiler beim GP von Sepang in einen schweren Unfall verwickelt. Was ihr vielleicht nicht wisst: Er wird – wir sind optimistisch – unser zukünftiger Fahrer zusammen mit Casey O'Gorman (irischer Pilot, d.Red.) sein.»
Simoncelli gründete das Team SIC58 zu Ehren seines Sohnes Marco (†24), der vor 14 Jahren beim MotoGP-Rennen in Sepang tödlich verunglückte – also auf derselben Strecke, auf der auch Dettwiler vor wenigen Tagen seinen lebensbedrohlichen Zwischenfall hatte.
«Das Team wartet auf dich»
Vorerst hat die vollständige Genesung Dettwilers oberste Priorität. Der 20-jährige Schweizer bleibt weiterhin auf der Intensivstation in Kuala Lumpur. Wann er wieder aufs Motorrad steigen kann, dürfte für ihn und sein engstes Umfeld derzeit noch kein Thema sein. Trotzdem verspricht Simoncelli ihm: «Nicht aufgeben, Noah! Das Team wartet auf dich.»
Der Deal für 2026 sei schon vor dem Crash eigentlich in trockenen Tüchern gewesen. «Wir hätten uns in Kürze treffen sollen, um die letzten Unterschriften zu leisten», schreibt Simoncelli.
Das bestätigt auch Dettwilers neuer Manager Daniele Camuso gegenüber Blick: «Eigentlich war der Plan, es diesen Freitag in Cattolica (Küstenstadt bei Rimini, Heimort der Simoncellis, Anm. d. Red.) offiziell bekannt zu geben. Das ging unter diesen Umständen natürlich nicht. Aber schön, dass es nun dennoch publik ist und vor allem, dass es Noah den Umständen entsprechend gut geht.»
Dass Dettwiler trotz seiner null WM-Punkten in dieser Saison zum Zeitpunkt des Crashes einen unterschriftsreifen Vertrag für sein drittes WM-Jahr vorliegen hatte, ist bemerkenswert. Dass das neue Team trotz der Horrorunfalls und den noch immer nicht absehbaren Folgen dennoch an ihm festhält, noch bemerkenswerter. Und das hat viel mit Teamchef Simoncelli zu tun, der menschlicher tickt als andere Töff-Bosse.