«Sie müssen mehr trainieren»
Deutsche kassieren heftige Darts-Klatsche – Superstar giftelt

An der Darts-WM in London sind keine deutschen Spieler mehr dabei. Der dreifache Weltmeister Michael van Gerwen fordert mehr Konstanz und rät ihnen zu mehr Training.
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Martin Schindler, der derzeit bestklassierte deutsche Darts-Profi, scheitert an der WM krachend.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Vier deutsche Darts-Profis scheiden bei der WM in London in Runde 3 aus
  • Michael van Gerwen fordert mehr Konstanz von Deutschen und stichelt
  • Innerhalb von 48 Stunden sind alle verbliebenen deutschen Spieler ausgeschieden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

Darts-Deutschland erlebt einen Jahresabschluss zum Vergessen. Vier Profis aus unserem Nachbarland haben an der WM in London den Sprung in die 3. Runde geschafft – und sind dann innert 48 Stunden allesamt rausgeflogen.

Am Samstag verliert Ricardo Pietreczko (31, Weltnummer 33) überraschend gegen den Schweden Andreas Harrysson (Weltnummer 114). Am Sonntag kassiert die deutsche Nummer 1 Martin Schindler (29) eine 0:4-Klatsche gegen Ryan Searle, ehe am Abend mit Gabriel Clemens (42, 2:4 vs. Luke Humphries) und Arno Merk (33, 1:4 vs. Michael van Gerwen) die letzten verbliebenen Deutschen die Segel streichen müssen. Letztere gingen als Underdogs ins Spiel, ihnen standen die Weltnummern 2 und 3 gegenüber.

Auf der Pressekonferenz bekommt dann van Gerwen, der die letzten deutschen Hoffnungen zerschlagen hat, die Frage gestellt: «Was stimmt mit den deutschen Profis nicht?» Die Antwort des dreifachen Weltmeisters: «Nichts. Aber man muss auch einfach mal die Leistungen ihrer Gegner loben.»

«Sie müssen mehr ans Trainingsboard»

Er sei aber dennoch sehr überrascht gewesen, dass Niko Springer (25) bereits in der ersten Runde ausgeschieden und Schindler nach zuletzt guten Partien «plötzlich abgefallen» ist. Für den 36-Jährigen sei klar: «Ein Land wie Deutschland sollte mehr Top-Spieler haben.» Acht Deutsche haben das Turnier in Angriff genommen.

«Sie müssen konstanter werden, so wie ich», fügt der Holländer an. Die Folgefrage: «Was müssen sie denn dafür tun?» Van Gerwen antwortet mit einem Augenzwinkern: «Mehr mit mir trainieren. Natürlich ist es nicht so einfach, aber was wollen Sie von mir hören?» Ob er irgendwelche Tipps auf Lager hat, wird er daraufhin gefragt. «Ja. Sie müssen mehr ans Trainingsboard.»

Dass mit der zunehmenden Aufmerksamkeit auch mehr Druck auf den deutschen Spielern lastet und sie dadurch krasse Leistungsschwankungen haben, will van Gerwen nicht gelten lassen: «Willkommen in meinem Leben. Je mehr Interviews man hat, desto wichtiger ist man. Sie sollten also glücklich darüber sein. Sobald sie keine Interviews mehr haben, gehts bergab.»

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