Darts-Sensation Bellmont
WM-Abenteuer endet mit schlafloser Nacht am Flughafen

Stefan Bellmont scheiterte an der Darts-WM auf dramatische Art und Weise. Die Nacht danach wird der Schweizer genauso wenig vergessen wie seine Auftritte im «Ally Pally».
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Für Stefan Bellmont endete die Reise an der Darts-WM in der 2. Runde.
Foto: AP

Darum gehts

  • Stefan Bellmont scheiterte in der 2. Runde der Darts-WM an Damon Heta
  • Der Schweizer übernachtete daraufhin am Flughafen in London
  • Bellmont will in den nächsten zwei Jahren zu den Top 64 der Welt gehören
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Es fehlte nur ein Satz zur nächsten Schweizer Darts-Sensation. Stefan Bellmont (36) scheiterte in der 2. Runde an der Weltnummer 16 Damon Heta (38). «Ich realisiere erst jetzt, wie knapp es war. Aktuell bin ich aber vor allem eines: müde», sagt er am Tag danach. Das liegt aber nicht alleine am nervenaufreibenden Spiel im legendären «Ally Pally». 

Vielmehr ist es die ungewöhnliche Nacht vom Sonntag auf den Montag, die Bellmont noch in den Knochen steckt. «Wir fuhren nach dem Spiel an den Flughafen. Schlafen konnte ich da keine Sekunde.» Die Zeit bis zum Abflug um 6 Uhr morgens überbrückte er und seine Freundin Rose mit verschiedenen Spielen. 

Die verpasste Chance

Bellmont wäre auch bei einem Sieg über die Festtage zurück in die Schweiz geflogen. Bevor er einige ruhigere Tage geniesst, schaute er in seiner eigenen Darts-Bar vorbei. «Ich musste noch einige geschäftliche Dinge erledigen.»

Zu viel mehr reichte seine Energie aber nicht mehr. «Heute Abend werde ich sehr schnell einschlafen und morgen wohl etwas später als sonst erwachen», meinte er lachend. Blickt er auf den Sonntagabend zurück, dann nervt ihn vor allem eine Szene.

Im vierten Satz liegt er 1:2 zurück. Hat die Chance auf den Ausgleich. Vergibt sie aber. «Das wurmt mich am meisten.» Heta gewinnt das Leg und gleicht bei den Sätzen zum 2:2 aus. Im Entscheidungssatz spielt der Australier richtig stark und holt sich den Sieg. 

Siegertipp? «Luke»

Trotz der bitteren Niederlage darf Bellmont auf ein grossartiges Turnier zurückblicken. Als erster Schweizer hat er ein WM-Spiel gewinnen können. Und es war nicht nur irgendeines, er bezwang mit dem fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld (58) eine absolute Darts-Ikone.

Es war das letzte Highlight eines «Bombenjahres». Bellmont gewann sensationell die Challenge-Tour-Gesamtwertung. Zeit, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, hat «Belli» bis Ende Januar. Dann beginnt die neue Saison. Seine Ziele sind nach dem Meilenstein an der WM hoch. «Ich will in den nächsten zwei Jahren zu den Top 64 der Welt gehören.» 

Bevor seine nächste Mission beginnt, geniesst er noch einige Ferientage mit seiner Freundin Rose. Abschalten und Kraft tanken. Daneben wird er die WM weiterverfolgen. Bellmont glaubt an einen Triumph von einem «Luke». Also entweder Titelverteidiger Luke Littler oder Luke Humphries. «Sie spielen auf einem brutal hohen Niveau.» An diesen Superstars orientiert sich der Schweizer. Und wer weiss, vielleicht lehrt er in einem Jahr einem weiteren Weltmeister das Fürchten.

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