Darum gehts
- Caroline Bredlinger erfüllt sich WM-Traum trotz Schussverletzung vor elf Jahren
- Betrunkener Mann schoss vom Balkon, traf 13-jährige Läuferin am Halloween-Abend
- 24 Projektil-Splitter verblieben in ihrem Körper, nun in Topform bei WM
Elf Jahre ist es her, seit die damals 13-jährige Caroline Bredlinger (heute 24) in der Halloween-Nacht vom 31. Oktober aus dem Nichts angeschossen wurde. Jetzt erfüllt sich die Österreicherin, die an der WM über 800m an den Start geht, ihren grossen WM-Traum. Dies grenzt an ein Wunder, denn die Athletin hat auch heute noch 24 Projektil-Splitter im Körper.
Was ist passiert?
Der Horror-Vorfall von Bredlinger spielt sich vor knapp elf Jahren ab. Sie ist mit ihren Freunden ganz normal in Grosshöflein im österreichischen Burgenland unterwegs, als der Schock kommt. Bredlinger fällt um und verspürt, wie sie der «Bild» berichtet, einen «Schmerz im Hintern, den ich so noch nie gespürt habe». Später im Krankenhaus kommt die unheimliche Wahrheit ans Licht. Ein betrunkener Mann habe damals, ohne zu denken, von seinem Balkon aus mit einem Gewehr durch die Gegend geschossen und die 13-Jährige unglücklicherweise erwischt.
Beeindruckendes Comeback
Die Kugel schlug im Beckenknochen der Läuferin ein und hinterliess 24 Splitter in ihrem Körper. Bredlinger berichtet: Die Ärzte seien der Meinung gewesen, dass die Gefahr, etwas kaputtzumachen, das noch heil war, zu gross gewesen sei. Deshalb entschieden sie sich gegen eine Operation.
Als sie 2014 auf dem Boden liegt, stellt sie sich sofort die Frage: «Kann ich noch laufen?». Wie sich jetzt eindrücklich sehen lässt, kann sie es, und wie! Sie kämpft sich nach der Verletzung sensationell zurück und befindet sich nun an der Leichtathletik-WM in Tokio über 800 Meter in der Form ihres Lebens. Für Bredlinger war es «nie eine Option, aufzuhören.»
Im Vorlauf über 800 Meter scheitert sie zwar knapp – es fehlen mickrige acht Hundertstel für einen Halbfinal-Einzug. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass sich ihr Comeback definitiv sehen lässt.